Konkretisierung "in den nächsten Tagen und Wochen"
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte vergangene Woche nach langem Zögern die Lieferung von 14 Leopard-2-Panzern angekündigt. Zusammen mit Bündnispartnern will Deutschland zwei ukrainische Bataillone mit diesen moderneren Leopard-Varianten ausstatten, Bei der Bundeswehr verfügt ein Panzerbataillon über 44 Panzer.
Zur Genehmigung der Leopard-1-Exporte wollte sich Regierungssprecher Steffen Hebestreit nicht näher äußern. "Viel mehr möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, das wird sich dann in den nächsten Tagen und Wochen konkretisieren", sagte er lediglich.
Erster Leopard 1 wurde 1965 ausgeliefert
Der Leopard 1 ist der erste Kampfpanzer, der für die Bundeswehr nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Von 1965 bis Mitte der 80er Jahre wurden 4700 Exemplare produziert. Die Bundeswehr hat ihre letzten Leopard-1-Panzer bereits vor 20 Jahren ausgemustert.
Neun Länder auf fünf Kontinenten nutzen den Panzer nach Herstellerangaben aber heute noch. Darunter sind Chile und Brasilien, zwei Länder, die Scholz gerade besucht hat. Nach brasilianischen Medienberichten hat sich die Bundesregierung vor der Reise auch um Munition für den Leopard 1 bemüht. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erteilte Scholz aber eine Absage für jegliche Munitionslieferungen. Auch die Nato-Partner Türkei und Griechenland verfügen noch in großem Umfang über Leopard-1-Panzer.
Melnyk: "Es sollte keine neuen roten Linien mehr geben"
Melnyk sagte, dass es bei der Munitionsbeschaffung für den Leopard 1 Probleme geben könnte. Er forderte die Bundesregierung außerdem auf, "nach dem Leo-Tabu-Bruch wirklich Gas zu geben und neue Waffenlieferungen ohne Verzögerung auf den Weg zu bringen". Erneut verlangte er auch Tornado-Kampfjets, Kriegsschiffe und U-Boote für die ukrainischen Streitkräfte. "Es sollte keine neuen roten Linien mehr geben, um die Ukraine in ihrem Überlebenskampf mit allen in Deutschland verfügbaren Waffen zu unterstützen."