Der Weiler Apotheker und Gemeinderat will die Not vom Krieg betroffener Ukrainer lindern und ist dafür auf Hilfe angewiesen.
Thomas Harms vom Verein Kinderhilfe Kiew in Weil am Rhein ruft zu Spenden für die Ukraine auf.
Der Weiler Apotheker und Gemeinderat will die Not vom Krieg betroffener Ukrainer lindern und ist dafür auf Hilfe angewiesen.
Alles begann 1992. Damals hatte Thomas Harms mit Gleichgesinnten den Verein KiHev ins Leben gerufen, um die Kinderstation in einer Klinik für Opfer radioaktiver Strahlung in Kiew zu unterstützen. Viele Jahre lang schickten Harms und seine Mitstreiter Medikamente, medizinische Geräte und Geld nach Kiew, allein 30 000 Euro im letzten Vorkriegsjahr 2021. „Das ist jetzt Nebensache“, sagt Harms.
Seine Hilfsaktion hat er seit dem russischen Angriff im Februar 2022 mit Unterstützung zahlreicher Spender deutlich ausgeweitet. Denn heute ist die Ukraine ein Land im Krieg. Armut und Elend in der Bevölkerung breiten sich immer weiter aus. Jede Woche gehen Transporte, befüllt von KiHev und der kirchlichen Ukraine-Hilfsorganisation „S’Einlädele“ in Freiburg in die am schlimmsten betroffenen Orte.
Im Osten des Landes, dort wo die Front im Krieg mit dem Aggressor Russland verläuft, mache sich ungeheures Elend breit, berichtet Harms, nicht nur in den Schützengräben, wo Soldaten ihr Leben aufs Spiel setzen, sondern auch in den angrenzenden Dörfern, deren Bewohner unter ständiger Furcht vor Beschuss leben müssen.
Und nicht nur das: Auch der Rest des Landes und die Hauptstadt Kiew seien betroffen, berichtet Harms aus Gesprächen mit einem ukrainischen Bekannten. Die Stromversorgung werde zerstört, oft falle der Strom aus. Menschen würden von den Energiequellen abgeschnitten, die sie brauchen, auch von der Wasserversorgung. „Seit Beginn des Krieges sehe ich, dass das Leid viel schlimmer geworden ist“, sagt Harms.
Der dritte Kriegswinter steht bevor, den Leuten fehlt Material zum Heizen. Einer seiner Kooperationspartner hat in der westukrainischen Stadt Schytomyr 350 Ster Holz aufgetrieben. Um diese in die Dörfer im Osten zu bringen, wo es an allem fehlt, seien sieben Lastwagentransporte zu je 900 Euro nötig, sagt der Apotheker. Die Kosten dafür übernehme er. Er habe Bilder gesehen von verwundeten Soldaten, die ihre verletzten Gliedmaßen mit Draht abgebunden hätten. Für sie hat er, neben Verbandsmaterial und Medikamenten, Gummibänder zum Abbinden besorgt und verschickt.
In einer Lagerhalle, die Harms in Zell hat mieten können, sammelt der Verein KiHev gut erhaltene Hilfsgüter, die Menschen aus der Region spenden: warme Kleider, Fahrräder und medizinische Hilfsmittel wie Rollstühle oder Krücken. Um diese Güter für den Weitertransport innerhalb der Ukraine durch befreundete Organisationen umladen zu können, hat Harms einen Mercedes Sprinter angeboten bekommen. Kostenpunkt 3500 Euro.
Wo er hinschaue: Die Kasse leere sich gerade sehr schnell, berichtet der Apotheker. Deshalb habe er sich entschlossen, sich erneut mit einen Spendenaufruf an die Öffentlichkeit zu wenden, von der er in den vergangenen Monaten so großzügig unterstützt wurde.
Kontakt: Kinderhilfe Kiew (KiHeV), Tel. 07621/974110, E-Mail: harms@apo-rathaus.de Spendenkonten: Sparkasse Markgräflerland, IBAN: DE22 6835 1865 0008 1311 12; Volksbank Lörrach, IBAN: DE79 6839 0000 0000 8305 55.