Trump: Anhänger sind nicht gewalttätig
Viele US-Amerikaner fürchten gewalttätige Zwischenfälle rund um die Wahl. Trump antwortete auf eine entsprechende Frage, dass er nicht mit Ausschreitungen seiner Anhänger rechne. "Natürlich wird es keine Gewalt geben", sagte er. Dies müsse er seinen Unterstützern auch nicht explizit sagen. "Meine Unterstützer sind keine gewalttätigen Menschen", sagte der 78-Jährige. Auch er selbst wolle keine Gewalt. Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder Zweifel an der Integrität der Wahl gesät und von angeblichem Betrug der Demokraten gesprochen.
Seine Wahlniederlage 2020 hatte Trump nie eingeräumt. Am 6. Januar 2021 hatte er seine Anhänger stattdessen durch unbelegte Behauptungen aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg durch massiven Betrug gestohlen worden sei. Ein gewalttätiger Mob stürmte daraufhin das Kapitol, in dem der Sieg des Demokraten Joe Biden formal bestätigt werden sollte. Infolge der Krawalle kamen fünf Menschen ums Leben.
Die magische Zahl 270
Der US-Präsident wird nicht direkt vom Volk gewählt. Die Stimmen der Wählerinnen und Wähler entscheiden über die Zusammensetzung des Wahlkollegiums, das im Dezember dann den Präsidenten wählt. Jeder Bundesstaat hat eine bestimmte Stimmenanzahl, die sich in etwa nach der Einwohnerzahl richtet.
Bei der Wahl gilt in fast allen Bundesstaaten das Prinzip, dass der Kandidat, der dort gewinnt, die Stimmen aller Wahlleute des Bundesstaats erhält. Für den Einzug ins Weiße Haus braucht ein Kandidat letztlich also nicht absolut die meisten Stimmen ("popular vote"), sondern die Mehrheit der 538 Wahlleute - mindestens 270.
Erstes Ergebnis: Gleichstand in Dixville Notch
Die erste Entscheidung fiel am Wahltag bereits um Mitternacht (Ortszeit). Im kleinen Dörfchen Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire stimmten nur sechs Wähler ab - entsprechend schnell ging die Auszählung. Auf einer handbeschriebenen Tafel wurde ein Patt verkündet: Je drei Stimmen für Harris und für Trump.
Viele Wähler gaben schon vor dem Wahltag ihre Stimme ab. Nach Angaben des "Election Lab" der Universität Florida stimmten rund 83 Millionen US-Bürger per Brief oder in vorab geöffneten Wahllokalen ab. Das entspricht mehr als der Hälfte der 2020 bei der Präsidentenwahl insgesamt abgegebenen Stimmen.