Das Thema Wirtschaft war eher schnell abgehandelt. Walz verwies auf Harris' Pläne, unter anderem junge Familien und Geringverdiener zu unterstützen. Vance sagte, unter Trump sein die Löhne in den USA hoch und die Inflation niedrig gewesen.
Angesichts der Lage in Nahost, mit Gefechten nicht nur im Gazastreifen sondern auch im Libanon, warnte Walz vor einer erneuten Präsidentschaft Trumps. "Es kommt auf eine solide Führung an", sagte der 50 Jahre alte Gouverneur des Bundesstaates Minnesota. "Donald Trump ist wankelmütig", mahnte er. Vance entgegnete, der Republikaner habe während seiner Amtszeit "für Stabilität gesorgt".
Vance über Trump: "Habe mich geirrt"
Vance war zu Beginn von Trumps Präsidentschaft ein ausgesprochener Kritiker des Republikaners. Diese Meinung wandelte sich allerdings, als er sechs Jahre später selbst ins Scheinwerferlicht trat - und dafür auch Trump als Unterstützer umwarb.
In dem Duell gab er nun an, er habe mit seiner einst harschen Kritik falsch gelegen. "Ich habe mich in Bezug auf Donald Trump geirrt", sagte er. Er habe Geschichten geglaubt, die Trumps politische Bilanz falsch dargestellt hätten, führte Vance aus. Trump habe "geliefert".
Wahrscheinlich letztes TV-Duell vor der Wahl
Zwar gelten Vize-Debatten nicht als wahlentscheidend, doch das Duell dürfte bei vielen Wählern Eindruck hinterlassen. Im September hatten sich Harris und Trump in einer hitzigen TV-Debatte gemessen. Trump wirkte dabei genervt und defensiv. Harris hingegen blieb ruhig und forderte ein zweites Duell, worauf Trump sich nicht festlegte.
Trump mit eigenem Live-Ticker
Zu Beginn der Debatte wirkte Walz nervös, fand dann jedoch festen Boden. Er machte mehrfach Notizen, um auf die Argumente seines Kontrahenten vorbereitet zu sein. Vance gelang derweil, was Trump bei der Debatte gegen Harris schwergefallen war: Der Vize vermied scharfe Attacken. Dafür sorgte Trump allerdings selbst: Er kommentierte das Vize-Duell in einer Art Liveticker auf der von ihm mitgegründeten Online-Plattform "Truth Social". Walz attestierte er einen "niedrigen Intelligenzquotienten". Und auch die CBS-Moderatorinnen O’Donnell und Brennan bekamen ihr Fett weg. Der Republikaner bezichtigte die Journalistinnen, "extrem voreingenommen" zu sein.