Utzenfeld Lärm Einhalt gebieten

Hans-Jürgen Hege
Raser erregen den Unmut der Anwohner. Foto: Archiv

Gemeinderat: Display soll Daten erfassen / 16 000 Euro Kosten

Dem Verkehrslärm auf den Pelz rücken wollen alle in der Gemeinde. Radaubrüder in ihren fliegenden Kisten strapazieren die Nerven der Utzenfelder, die ihr Heim in der Nähe der Bundesstraße haben, nicht nur schon lange, sondern lange genug.

Von Hans-Jürgen Hege

Utzenfeld. Die Bürger haben Auto- und Motorradfahrern, die aufdrehen oder ihre Maschinen manipulieren, den Kampf angesagt. Aber den Kampf gibt’s nicht gratis. Bürgermeister Martin Wietzel plant die Montage eines Lärmdisplays, das die Pegel misst und an die Behörden meldet, die anhand gesammelter Daten schließlich über weitere Lärmschutzmaßnahmen und notwendige Zuschüsse entscheiden müssen. Das Display kostet rund 16 000 Euro. Wietzel hat seine Fühler ausgestreckt und sich beim Landratsamt zu Möglichkeiten einer Finanzierung erkundigt. Das Ergebnis präsentierte er bei der Sitzung am Mittwoch den Gemeinderäten.

Landratsamt stellt eine gemeinsame Beschaffung in Aussicht

Wie alle Mühlen mahlen auch die Mühlen der Verkehrsbehörden langsam. Und sie kochen auf Sparflamme, wenn‘s darum geht, Geld fürs Wohl der Bevölkerung auszugeben. Das erfuhr Wietzel, als er sich beim Landratsamt nach Fördermitteln erkundigte. Jedenfalls wurde ihm mitgeteilt: „Das Land hat in diesem Jahr kein Förderprogramm zur Beschaffung von Lärmanzeigen aufgelegt.“ Doch auch in diesem Fall stirbt die Hoffnung zuletzt. Der Landkreis hat nämlich ein Hintertürchen offengelassen und dem Bürgermeister mitgeteilt: „Nach der aktuellen Bewertung/Messung durch das Land Baden-Württemberg dürfte im Fall Utzenfeld – B 317 genug dafür sprechen, das gemeinsame Budget für betroffene Gemeinden zur Beschaffung in Anspruch zu nehmen.“ Das Landratsamt stellte der Gemeinde „eine gemeinsame Beschaffung“ in Aussicht und kündigte ein „Fifty-Fifty“ an. Der Kreis werde zudem die Versicherungskosten tragen, die Kosten für den Datentransfer jedoch blieben an der Gemeinde hängen. Und die Montage der Masten müsse der Werkhof ebenso wie die Auswertung der Daten übernehmen, während die Erstinstallation durch die Herstellerfirma erfolge.

Umweltausschuss des Kreistags hat das letzte Wort zum Lärmdisplay

Mit dieser Lösung zeigte sich das Gremium einverstanden. Allerdings steht längst noch nicht fest, ob sie realisierbar sein wird. Denn das letzte Wort dazu hat der Umweltausschuss des Kreistages. Billigen die Kreisräte das Projekt nicht, müsse es um ein Jahr verschoben oder auf eine mögliche Neuauflage des Förderprogramms des Landes gewartet werden.

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