Verkehr Direkte Busverbindungen fallen weg

Silke Hartenstein
Weniger Busse, weniger Verbindungen: So sieht die Zukunft des Busverkehrs in Schallbach aus. Foto: Silke Hartenstein

Schallbach soll ab dem Fahrplanwechsel in 2026 deutlich schlechter an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sein.

Die Direktverbindungen nach Kandern und Weil/Basel sollen wegfallen, an die Stelle des jetzigen Stundentakts und Halbstundentakts zu den Hauptzeiten soll ein Zweistundentakt treten. Bei den Gemeinderäten und Zuhörern kam das ganz schlecht an. „Das ist sehr fragwürdig in Zeiten der Verkehrswende“, sagte eine Bürgerin dazu.

Wie Bürgermeister Christian Iselin auf Anfrage dieser Zeitung sagte, lege der Fachbereich Verkehr und ÖPNV im Landratsamt Lörrach die Fahrpläne fest.

In nichtöffentlicher Veranstaltung vorgestellt

Die Linienneukonzeption im ÖPNV-Bündel Markgräflerland sei bei einer nichtöffentlichen Veranstaltung Bürgermeistern und Vertretern der betroffenen Gemeinden vorgestellt worden. „Das ist alles in allem eine extreme Verschlechterung für unsere Bürger“, stellt Iselin fest und beschloss, die Schallbach betreffende Neukonzeption bei einer kurzfristig einberaumten Gemeinderatssitzung öffentlich zu machen.

Die Zeit drängt. Bereits im Februar 2025, so Iselin, werde entschieden, welche Varianten ausgeschrieben würden.

Linie 55 soll nicht mehr über Schallbach fahren

Bislang ist Schallbach über Busse recht gut angebunden. Die Linie 55 fährt werktags von 6.55 Uhr bis 20.55 Uhr in Richtung Kandern und von 5.34 Uhr bis 19.34 Uhr nach Weil und Basel, beides in den Hauptzeiten im Halbstundentakt, ansonsten im Stundentakt. Die Verbindung nach Lörrach ist über den Umstieg in Rümmingen in die Linie 2 gewährleistet. Künftig jedoch soll die jetzige Linie 55 nicht mehr über Schallbach, sondern als Schnellbus von Kandern nach Basel fahren.

Für Schallbach, so Iselin, stünden zwei künftige Varianten zur Diskussion: Ein Rundkurs Schallbach, Wittlingen, Rümmingen, Binzen, Eimeldingen, Fischingen, Egringen oder eine Linie von Efringen-Kirchen aus über Schallbach, Wittlingen, Rümmingen zum Busbahnhof Lörrach und auf der gleichen Route zurück.

Wittlingen als Umsteigepunkt

Beide Varianten würden Schallbach nur im Zweistundentakt bedienen und wer nach Kandern wolle, müsse in Wittlingen umsteigen. Wie Iselin ausführte, sei zu erwarten, dass die Linie über Schallbach pünktlich fahren werde, die Schnellbusse durch die bekannten Verzögerungen in Haltingen und Basel jedoch nicht. Das wiederum werde zu Wartezeiten am Umsteigepunkt Wittlingen führen. Schulbusse, so Iselin, könnten eventuell für alle freigegeben werden. Bislang gibt es jedoch in Schallbach keinen Schulbus zu den weiterführenden Schulen, stattdessen werden die bestehenden Buslinien genutzt.

Fahrgastzählungen finden statt

Laut Iselin wurden am vergangenen Mittwochmorgen die in Schallbach zusteigenden Fahrgäste gen Basel und gen Kandern gezählt. Zwischen 5.34 Uhr und 11.34 Uhr waren es 91 Fahrgäste, davon 71 Schüler – insgesamt rund zehn Prozent der Einwohnerschaft. Die Fahrgasterhebung, so Iselin, werde fort geführt. Iselin kündigte ein baldiges Treffen mit Ulrich Hoehler, Leiter des Dezernats III Mobilität, Umwelt & Strukturpolitik beim Landratsamt, an. Des weiteren nahm er bereits Kontakt zu einer Kreisrätin auf und wünscht sich, dass weitere Kreisräte aus dem Kandertal Druck machen – für die Nahverkehrsplanung ist der Kreistag zuständig. Vor Ort werden zwei Schallbacherinnen Unterschriften sammeln gegen die geplante Verschlechterung der Busanbindung.

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