Verkehr in Zell Erster Platz für den ÖPNV-Nutzer

Christoph Schennen
Sven Hübschen (ACE), Walter Krögner (Biosphärengebiet Schwarzwald) und Karl Argast (Fahrgastverband Pro Schiene Dreiland) wünschen sich eine schnelle Busverbindung von Kirchzarten nach Zell im Wiesental. Foto: Christoph Schennen

Der Auto Club Europa (ACE), der Fahrgastverband Pro Schiene Dreiland und das Biosphärengebiet Schwarzwald sprechen sich für eine schnelle Busverbindung von Kirchzarten nach Zell aus. Sie haben ermittelt, wie man am schnellsten vorankommt.

Walter Krögner (Biosphärengebiet Schwarzwald), Markus Pfefferle und Sven Hübschen (Regionalbeauftragter Baden-Württemberg Club und Ehrenamt beim ACE) haben am Donnerstagmorgen einen kleinen Wettbewerb veranstaltet. Sie wollten wissen, wer am schnellsten von Kirchzarten nach Zell im Wiesental kommt. Krögner ist um 7.58 Uhr in den Bus in Kirchzarten gestiegen, Pfefferle ist zum gleichen Zeitpunkt auf das Fahrrad und Hübschen ins Auto gestiegen. Krögner erreichte gegen 9.30 Uhr als Erster das Ziel, wo er von Karl Argast, Vorsitzender des Fahrgastverbands Pro Schiene Dreiland und wie Krögner Mitglied in der AG Mobilität, empfangen wurde.

„Eine sportliche Leistung“

Kurze Zeit später parkte Sven Hübschen sein Fahrzeug auf dem Parkplatz beim Bahnhof. Pfefferle fuhr nur bis Wembach, weil er bei Hella arbeitet. Er brauchte eine Stunde und zehn Minuten um dort zu sein. „Eine sportliche Leistung“, sagte Hübschen. Dass Krögner Erster wurde, hatte er dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass er in Todtnau nicht lange warten musste auf den Anschlussbus in die Schwanenstadt. Denn oft braucht man mit dem Bus zwei Stunden von Kirchzarten nach Zell, wo man Anschluss hat an die Wiesentalbahn. Einige Zeit zockelte Hübschen zudem hinter einigen Lastwagen her.

Die Männern wollten mit ihrer Aktion darauf hinweisen, dass es gut wäre, wenn es eine schnelle Busverbindung von Kirchzarten nach Zell geben würde. Um schneller zwischen den beiden Städten pendeln zu können, schlägt Krögner zum Beispiel vor, auf die Zwischenhalte in Todtnauberg zu verzichten. Eine andere Linie sollte die Schüler nach Todtnauberg bringen.

Argast sagte: „Die Busfahrt zwischen Kirchzarten und Zell darf maximal 20 Minuten länger dauern als die Autofahrt auf der gleichen Strecke.“ Wenn das nicht gelinge, fahre ein Arbeitnehmer lieber mit dem Auto, das ohnehin für Einkäufe gebraucht wird, zur Arbeit.

30-Minuten-Takt

Und wer will schon drei Stunden am Tag im Bus sitzen? Argast wünscht sich einen 30-Minuten-Takt zwischen Zell und Titisee. Sven Hübschen wies darauf hin, dass der ACE sich dafür einsetze, Pendlerverkehre effizienter und umweltverträglicher zu gestalten. Der Ausbau der Rad-Infrastruktur ist dem Verkehrsclub ebenso wichtig wie eine konsequente Förderung der Elektromobilität. „Viele Schwarzwälder sind aufs Auto angewiesen“, betonte Hübschen, „aber manche haben kein Auto oder sind zu alt, um Auto zu fahren.“ Sie seien daher auf gute Verkehrsverbindungen angewiesen. Der ACE will nun in einem nächsten Schritt wissen, wie hoch der Bedarf für eine Regionalbuslinie ist. Walter Krögner und Sven Hübschen würden gerne an Baustellenampeln Flyer an Autofahrer verteilen, um zu erfahren, wie das Mobilitätsverhalten der Pendler aus der Region ist. Erkenntnis über die Bedeutung der Verkehrsmittel erhoffen sie sich auch vom Klimamobilitätsplan für das Biosphärengebiet Schwarzwald, den ein Verkehrsplanungsbüro im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg erstellen soll. Vor der Sommerpause soll laut Krögner die Ausschreibung für dieses Projekt erfolgen.

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