Almondia hingegen will mit seinem digitalen System Bauherren und Baufirmen zusammenbringen. Dazu werden verschiedene Planungstools online angeboten, wie zum Beispiel ein Hauskonfigurator, eine Baufirmensuche oder ein Finanzierungsrechner.
In ganz anderen Dimensionen hingegen denkt die Initiative Morgenstadt der Fraunhofer-Gesellschaft. Sie zielt darauf ab, Innovationen für die Stadt von morgen vorauszudenken, zu entwickeln und umzusetzen, so Gregor Grassl, Teamleiter Green City Development bei Drees & Sommer. Die größte Herausforderung für die Immobilienwirtschaft liege in der Zunahme der Veränderungsgeschwindigkeit des technologischen Wandels, erklärt er. Schon heute würden zwischen 55 und 75 Prozent der Baukosten in die Gebäudetechnik und in den Ausbau fließen. Demgegenüber würden aber nur rund drei Prozent der Grundstückskosten für die Erschließung ausgegeben. Langfristig sei das eine Milchmädchenrechnung. Denn jedes neue Kabel, jede Reparatur an einem Rohr verursache hohe Kosten der Kommune, weil jedes Mal die Straße aufgebuddelt werde. „Wir müssen lernen, viel komplexer zu denken“, sagt Gregor Grassl und erzählt beispielhaft von Infrastruktur-Sammelkanälen unter der Erde. Der Vorteil: Die Straße muss nicht bei jeder Veränderung aufgerissen werden. Der Nachteil: Die Investition ist relativ hoch. „Wir denken hier noch viel zu kurzfristig“, kritisiert Gregor Grassl. „Wer keine Anforderungen stellt, bekommt auch nur das Stromkabel, das er bestellt hat.“
Esslingens Stadtbaudirektor Daniel Fluhrer findet das gar nicht so schlimm. Die Stadt werde die Digitalisierung überleben. Und: „Die Stadt braucht auch Hinterhöfe, Ecken und Kanten. Das gehört zu ihrer Identität“, so Fluhrer. Gregor Grassl befürchtet, dass sich die Kommunen mit dieser Haltung aber langfristig um ihren Handlungsspielraum bringen.