Einführende Worte sprachen Matthias Koesler und Hanspeter Zöllin, später spielte die Bluesband „10Painless Ways“.
In einen „Rausch der Künste“ verwandelte sich das ehemalige Möbelhaus Koesler am Samstag. Über 250 Kunst- und Musikfreunde pilgerten am Abend ins Gewerbegebiet, um sich von den Arbeiten der 19 beteiligten Künstler inspirieren zu lassen.
Einführende Worte sprachen Matthias Koesler und Hanspeter Zöllin, später spielte die Bluesband „10Painless Ways“.
Entstanden war das Ausstellungsprojekt bei den Frühstücksgesprächen des Künstler-Kreises, die monatlich einmal den Diskurs untereinander pflegen. Das Netzwerk war so groß, schmunzelte Zöllin, dass innerhalb von zehn Minuten schon zwanzig Künstler am Projekt beteiligt waren. Rund 300 Bilder und 130 Plastiken wurden letztlich bei der Vernissage präsentiert.
Vor einer Wand, die stellvertretend für die Kojen mit Werken unterschiedlicher Künstler behängt war, zeigte sich Koesler sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Messe-artigen Projektes und der großen Zuschauerzahl. „Kunst darf alles!“ hielt er dem Kulturprogramm einer Partei im Bundestagswahlkampf entgegen. Die Ausstellung wird auch den Rahmen für einzelne Veranstaltungen geben, neben Konzerten auch Diskussionen vor der Wahl.
Von abstrakten und realistischen Gemälden in verschiedenen Maltechniken bis hin zu Skulpturen aus Holz, Stein und Ton faszinierten die Werke die Besucher. Einige Werkgruppen fielen besonders auf. Naturgemäß die Skulpturen wie im vorderen Bereich des vielseitigen sardischen Bildhauers Paolo Pinna, von Hanspeter Zöllin oder von Klaus Hugenschmidt. Holzskulpturen aus einheimischer Zwetschge, aus Birn-, Kirsch-, Nuss- oder Apfelbaum bei Zöllin oder Akazienpfähle bei Hugenschmidt, die er aus den Rebbergen erhält und daraus mit Bürstenabtrag und fantasievoller Gestaltung in moderne Totempfähle verwandelt. Mit der Kettensäge, aber auch mit Bildhauereisen, Stechbeitel und Klöpfel holt Zöllin figurative Formen aus dem Holz. Menschliche Figuren faszinieren beide. Und die Absicht, Spuren des Arbeitsprozesses sichtbar zu lassen.
Berührend auch die Gruppe surrealer Schweißobjekte, die der Schrottkünstler Veikko Peter in einer farbenfrohen Umgebung platziert hat. Die Widersprüchlichkeit des Lebens bei einer gleichzeitigen Sehnsucht nach Schönheit zieht sich wie ein roter Faden durch viele plastische wie malerische Arbeiten vieler Künstler. Landschaftsbilder in Mischtechnik von Heidrun Storz aus Eislingen entstehen aus der Fantasie, um eine idealere Umgebung zu beschreiben. Kraftvolle Farbkompositionen in Öl und Acryl von Rose Thurow verraten die einstige Tänzerin, die ihren Emotionen und der Spontaneität freien Lauf lässt
Nur auf den ersten Blick scheint die konstruktiv-abstrakte Malerei von Susanne Witzig wie ein Kontrast. Dabei bändigt sie mit intensiv leuchtender Farbe das Chaos und die Leidenschaft, die innere Kämpfe zwischen Aufruhr und Frieden verbildlichen. Auch Astrid Kolb zeigt diese emotionale Expressivität in der enormen Bandbreite ihrer technischen Umsetzungen zwischen Halbplastik und Mischtechniken.
So lassen sich die kreativen Ideen der anderen Beteiligten von Neele Thurow über Madlee Disch, Ellen Mosbacher, Linda Wagner, Vera Rinker Roth, Osso Duro, Lara Zöllin und dem Frühstücksteam entsprechend differenziert auffächern. Jonas Mosbacher hat in der weiten Welt der Kunst schon sichtbare Spuren hinterlassen und bereichert den Rausch der Künste mit einigen Beispielen.
Die Ausstellung ist während der Wochenenden im Februar geöffnet, jeweils Freitag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr.
Konzerte als Rahmenprogramm: 8. Februar: Ben & Kilya (Geige, Gitarre und Gesang), 15. Februar: Wave (eine Stunde freies Tanzen), 22. Februar: Steffi & Salz (Gitarre und Gesang), 1. März: VeLadaLeona (Frauenband)