Noch muss sich dieses als schnelle Eingreiftruppe bewähren und den unveränderten Bedarf im Team decken. Dazu werden gerade die neuen Ideen mit den alten Vorstellungen abgeglichen. Dass diese deckungsgleich ausfallen, ist kaum anzunehmen, da es schon bei der Personalie Holger Badstuber unterschiedliche Auffassungen gab. Schindelmeiser forcierte den Vertragsabschluss mit dem Innenverteidiger, Trainer Hannes Wolf bezeichnet ihn als „Wunschspieler“ und Badstuber gibt an, dass ihn „der ganze Verein“ gewollt habe.
Gesucht wird ein Mittelfeldspieler, der auch in die Abwehr kann
Doch die Verpflichtung des 28-Jährigen begleiten auch Zweifel wegen seiner prall gefüllten Patientenakte. Aus diesem Grund hält Reschke eher Ausschau nach einem Sechser, der sich im Fall der Fälle in die Abwehrzentrale versetzen lässt. Ein Renato Sanches wird es dann nach allem, was man ahnt, nicht sein, den er nach Stuttgart holt. Erstens passt der Portugiese nicht ins Profil. Zweitens ist der 19-Jährige vom AC Mailand umworben und drittens viel zu teuer. Und Geld spielt eine entscheidende Rolle.
Zehn Millionen Euro stehen Reschke für seine ersten Transferaktivitäten zur Verfügung, wenn es sein muss ein paar Milliönchen mehr. Weshalb es sich für den VfB auszahlen würde, wenn sich der neue Sportchef als der alte Personalpfiffikus erweist. Sanches holte er im Mai 2016 für 35 Millionen Euro von Benfica Lissabon zu den Bayern – wofür ihm die Branche unmittelbar danach applaudierte, weil Sanches kurz darauf als Europameister noch mehr gekostet hätte. Geschickt lotste Reschke einst auch Bernd Leno nach Leverkusen und Joshua Kimmich nach München. Zwei Überraschungscoups, weil sie in der Bundesliga unbekannt waren, sich aber schnell einen Namen machten. Zum Leidwesen des VfB, der die beiden Talente ausgebildet hatte, aber außer den stattlichen Ablösesummen nichts von ihnen hatte.
VfB Stuttgart - 1. Bundesliga