Gewiss, erfolgreich bewältigte der 1902 in Mühlhausen geborene Dreher sein Leben sicherlich nicht. Zwar hatte er die Ausbildung zum Schneider abgeschlossen, doch kam er als junger Erwachsener auch mit den Gesetzen in Konflikt. Obwohl er nach Basel umgezogen war, scheiterte sein Einbürgerungsgesuch. Stattdessen musste er ins Gefängnis. Danach durfte er erst einmal nicht mehr in die Schweiz einreisen. Dennoch lebte er nochmals in Basel, blieb aber dort unerwünscht.
Zurück im Elsass verließ er dieses, als 1939 die deutsche Besatzung begann. Dreher wanderte nach Südfrankreich aus. Von dort aus ging er nochmals illegal in die Schweiz, wurde aber als unerwünschter Ausländer zunächst in Basel arretiert, saß im Gefängnis Lohnhof ein, bevor er von dort aus wieder im Jura über die grenze nach Frankreich abgeschoben wurde. Dann schlugen die deutschen Besatzer zu, verhafteten ihn und brachten ihn nach Paris. Schließlich wurde er am 17. Dezember 1943 mit einem Bahntransport nach Auschwitz deportiert, wo er am 21. April 1944 ermordet wurde. In Basel ist für Gaston Dreher an dessen letzter Wohnadresse vor dem Haus Mostackerstraße 15 ein Stolperstein verlegt.