Schüler malen, Schülerinnen tanzen: Bei der Schulkunst-Ausstellung öffnet sich jedes Jahr ein kleines Fenster zum Tun junger Leute in der Schule. Foto: Beatrice Ehrlich
Die Schulkunst-Ausstellung, die am Freitag im Weiler Stapflehus eröffnet wurde, zeigt Schülerarbeiten aus den Landkreisen Lörrach und Waldshut.
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Wo der Blick hinfällt, sind Farben: Sei es bei den abstrakten Arbeiten in Zufallstechnik von Neuntklässern einer Bad Säckinger Realschule, sei es auf den mit kunstvoll beklebten Dosen, Andy Warhol nachempfunden, die im Dachgeschoss zu einem fragilen Turm aufeinandergestapelt sind.
Sei es bei den fantasievoll ausgeführten Marionetten von Kant-Gymnasiasten aus Weil, die zum Theaterspielen einladen oder im „Spiegelwäldle“: Kanderner Grundschüler haben Fundstücke aus der Natur mit Spiegelfolie optisch vervielfältigt – zusammen mit der durchs Fenster scheinenenden Januarsonne ergibt sich ein reizvolles Spiel von Licht und Schatten.
Intensive Farben, fein gearbeitete Formen
Seit Freitag früh zeigt sich die Städtische Galerie Stapflehus, wo bis vor kurz noch die viel beachtete, KI-kuratierte Ausstellung „Grenzen“ zu sehen war, in einem neuen, intensiv farbigen Gewand. Die aktuelle Schulkunst-Ausstellung, die sich nun schon im zweiten Jahr in Folge dem Thema „Serie“ widmet, hat ihre Pforten geöffnet.
Schulkunst, das bedeutet in den Landkreisen Lörrach und Waldshut: Schüler aller Schularten schaffen im Kunstunterricht Werke, und diese werden jedes Jahr im Winter in der Städtischen Galerie Stapflehus in Weil am Rhein ausgestellt.
Schüler der Weiler Gemeinschaftsschule musizieren. Foto: Beatrice Ehrlich
Dass sie hier so schöne, großzügige Räume zum Ausstellen finden, freut die vielen Kunsterzieher von Bad Säckingen bis Kandern, von denen viele regelmäßig mit ihren Klassen an der Ausstellung teilnehmen und diese dann auch mit ihren Schülern besuchen. Viele von ihnen sind am Freitag auch bei der Eröffnung dabei.
Großer Dank für schöne Räume
Der Dank der drei Koordinatorinnen der Ausstellung, Katja Fehrenbach, Gabi Hügin und Jana Fridrichová, richtet sich ans Weiler Kulturamt, ganz besonders aber an Galerieleiter Patrick Luetzelschwab. „Seit Du da bist, wirken die Räume um Jahre jünger“, lobt Hügin.
Ein Werk von Gemeinschaftsschülern Albbruck: „wir fliegen gemeinsam“ Foto: Beatrice Ehrlich
Und während die drei Frauen vom Schulkunst-Team die Werke im Stapflehus entgegennehmen und gemeinsam überlegen, wo was hinkommen könnte, obliegt das eigentliche Aufhängen und -stellen Hausmeister Georg Schäfer. Diese Arbeit und die guten Ideen, die er dabei einbringt, ist den Frauen ein Extra-Lob wert.
„Spiegelwälder“: Kanderner Grundschüler haben die Natur ins Klassenzimmer geholt. Foto: Beatrice Ehrlich
Und während Fridrichová von der intensiven Arbeit mit den Schülern zum Serien-Thema schwärmt, von der Möglichkeit der Verknüpfung oder der intensiven Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema, äußert ihre Kollegin Fehrenbach auch leise Kritik an der Schulpolitik: „Wir haben nicht so viel Kunst in der Schule, wie wir das gern hätten“.
Wertvolle Erfahrung für Schüler
Wie wertvoll es für Schüler sei, ihre Werke öffentlich zu zeigen, sie nicht nur „für die Schublade“ zu produzieren, betont Weils Oberbürgermeisterin Diana Stöcker in ihrer Begrüßungsrede. Sie selbst hat gute Erinnerungen an den Kunstunterricht, wo ihr in der Oberstufe ein Lehrer die Augen für die Kunstgeschichte geöffnet hat. Dadurch habe sie viele berühmte Künstler überhaupt erst kennengelernt, sagte sie.
Dosen-Kunst wie bei Warhol Foto: Beatrice Ehrlich
Kulturamtsleiter Peter Spörrer hebt in seiner Rede ab auf das große Gewicht des Bereichs Bildende Kunst in Weil am Rhein: neben dem Kesselhaus, wo professionelle Künstler ihre Ateliers betreiben und den Museen mit wechselnden Ausstellungen zählen für ihn auch die vier Weiler Galerien dazu.
Viel Musik und wenig Tanz
Den musikalischen Rahmen übernahm die Bläserklasse der Gemeinschaftsschule unter der Leitung von Dieter Steiniger mit rockigen Bläserklängen. Zwei Mädchen vom Hans-Thoma-Gymnasium aus Lörrach – Lara Carl und Federica Fucile – tanzten einen kurzen Jazz-Tanz.
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