Waieland Theater Inzlingen „Ein tödlicher Mix“ wird zum Volltreffer

Martin Braun
Erhielten kräftigen Applaus für ihre schauspielerische Leistung (von links): Nadja Bretz, Katrin Baldrich, Leon Riesterer, Hanna Bretz, Heiko Meier, Aaron Pfost, Thomas Muck, Marco Baldrich, Gabi Schedel, Maria Bretz, Jannis Rosa, Jenny Hupfer und Elias Muck. Foto: Martin Braun

Die erstmals unter dem Namen „Waieland Theater“ auftretende Theatergruppe des SV Inzlingen landet mit Marco Baldrichs Kriminalkomödie „Ein tödlicher Mix“ einen Publikumserfolg.

Aus dem angekündigten Neuanfang der Theatergruppe des SV Inzlingen (SVI) unter dem Namen „Waieland Theater“ ist schon bei der Premiere am Samstagabend ein großer Erfolg geworden. Der Saal im Pfarrheim war mit rund 100 Plätzen voll besetzt. Die Eintrittskarten für die am kommenden Wochenende folgenden Wiederholungen des Stücks sind komplett vergriffen.

Für Marco Baldrich, Autor des dargebotenen Theaterstücks und in der Rolle des Kommissars Erik Holms selbst auf der Bühne stehend, ist damit schon ein erster Zweck der Aufführungen erfüllt: Die Theatergruppe kann nicht nur die Miete für das Pfarrheim aufbringen, sondern auch dem SVI eine Spende für den Wiederaufbau der vor fünf Jahren abgebrannten eigenen Halle überweisen.

Großartige Leistung

Ein Erfolg war vor allem das Stück selbst und die Leistung der Schauspieler, die als Laiendarsteller alle der Theatergruppe des SVI angehören. Der Verein bietet solche Aufführungen schon seit langer Zeit an, entstanden sind sie einst im Kontext zu den SVI-Jahresfeiern. Nadja Bretz (Souffleuse und Regie) ist zum Beispiel schon seit 40 Jahren dabei.

Bretz musste, wie sie unserer Zeitung verriet, am Samstagabend als Souffleuse nur fünfmal helfen. Sie kann das ganze Stück inzwischen auswendig. Ihre beiden Töchter Maria (als Maja Pomm) und Hanna (als Charlotte Hack), spielten die Frauen der beiden konkurrierenden Sternewirte Fritz Pomm (Jannis Rosa) und Peter Hack (Aaron Pfost). Rosa, Pfost und Leon Riesterer (Barkeeper) spielten das erste Mal in einem Theaterstück mit.

Die spannende Kriminalkomödie mit dem Titel „Ein tödlicher Mix“ bringt dabei so einige Überraschungen mit sich. Am Ende des ersten Akts liegt der umstrittene Fritz Pomm „mausetot“ auf der Bühne, wo er zuvor an der Bar einen vergifteten Cocktail getrunken hatte.

Nach kurzer Pause ging es im zweiten Akt um die Aufklärung der Ermordung des Schloss- und Sternewirts Fritz Pomm. Wer war sein Mörder? Maja Pomm, seine Frau? War es eine Beziehungstat? Am Ende der Aufklärung wird Kommissar Erik Holms (Marco Baldrich) sagen: „Eifersucht und Liebe sind so ziemlich das stärkste Mordmotiv.“

Casanova sorgt für Lacher

So konnte die kurze Gesangseinlage von Operndiva Donna Adelaida (Katrin Baldrich) aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet nachträglich als Schlüsselstelle verstanden werden: „Die Liebe ist ein wilder Vogel („L’amour est un oiseau rebelle).“ Die Diva schmetterte sie in ihrer Konkurrenz mit der reichen „Frau Protz“ (Gabi Schedel).

So mischte Autor Marco Baldrich spannend und unterhaltsam den eigentlichen Krimi (Ermordung des Sternewirts Fritz Pomm) mit der komödiantischen Seite des Stücks: Heiratsschwindleer Freiherr Alexander (Thomas Muck) bezirzte gleich mehrere Damen als „Casanova“. Diese liebestollen Momente erheiterten das Publikum in ganz besonderer Weise. Groß war die Leistung aller Beteiligten, gerade auch von Polizistin Manuela Fessel (Jenny Hupfer) und vom Dialekt sprechenden Kellner (Elias Muck). Den Publikumspreis (Sektflasche) für das Mitraten zum Mordfall gewannen Armin Kasper (Premiere am Samstag) und Heiko Meier (Aufführung am Sonntag).

Welchen Namen der Mörder des Sternewirts nun trägt? Dies sei hier nicht verraten.

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