Sonderposition der SPD
Für die Förderung des Stadtklimas sprach sich SPD-Fraktionschef Johannes Foege aus. Vertrauen sei gut, aber es komme darauf an, wie ein Eigentümer sein Grundstück gestalten wolle. So hat er in der Nachbarschaft schon gesehen, wie große Bäume umgesägt werden. Gebote und Verbote, wie von den Grünen vorgeschlagen, seien mit ziemlich viel Bürokratie verbunden. Außerdem gebe es ein Vollzugsdefizit, denn eine große Menge an Detailvorschriften existiere. „Wir brauchen Instrumentarien von Anreizen“, positionierte sich die SPD für eine städtische Grün-Förderungssatzung. Dies sei aber eine Langfristaufgabe. Die SPD votierte letztlich auch gegen die Baumschutzsatzung.
Es soll „nicht mit der Verbotsaxt“ gearbeitet werden, betonte Fraktionschef Matthias Dirrigl. Eine Anzeigepflicht bei Baumfällung sieht er als sinnvoll an, nicht ein Verbot.
Die SPD-Fraktion war mit ihrem Antrag allein auf weiter Flur, dass eine Förderungssatzung für den Baum- und auch den Buschbestand erstellt werden soll. Dies wiederum war den Grünen zu viel. „Büsche mit aufzunehmen, dann wird die Satzung wirklich ein Monster“, meinte Thomas Bayer.
Die Befürworter
Linn Fischer unterstrich für die antragstellende Grünen-Fraktion nochmals die Notwendigkeit eines gesetzlichen Schutzes der Bäume. „Es soll keine Gängelung der Bürger sein, sondern eine Sensibilisierung.“ Es gehe darum, im Ernstfall auch eine Fällung zu verhindern.
Grünen-Fraktionschef Martin Fischer verwies auf Hausverkäufe, bei denen es danach dazu kommt, dass der neue Eigentümer direkt alte Bäume umsägen lässt. Die Mehrheit der Bürger handele anders, doch es gehe auch um die Einzelfälle. Der Satzungsvorschlag sei außerdem nicht in Stein gemeißelt, sondern die Verwaltung könne hier passend für sich etwas formulieren. „Allein mit städtischen Bäumen können wir aber den Klimaschutz nicht schaffen“, bedürfe es des Instrumentariums.
Denn in der Innenstadt werde es angesichts des Klimawandels immer heißer, ergänzte Fraktionskollegin Irmgard Lorenz. „Wir brauchen die alten Bäume in der Stadt.“
„Es braucht eine gewisse Kontrolle und man braucht Leitplanken“, wiederholte Thomas Bayer seine im Fachausschuss und im Ortschaftsrat vorgebrachten Argumente. „Die Verwaltung muss nicht ein Monstrum aus der Satzung raus basteln.“ Es gehe um den Erhalt des lebenswerten Grüns. Bäume seien wichtig für den Klimaschutz, so Grünen-Rätin Ulrike Fröhlich, die sich für Rahmenbedingungen und nicht für Verbote für jeden Bürger aussprach. Alexander Breidenbach (Grüne) sieht in der Satzung auch ein „Mittel des Dialogs“ mit den Bürgern.
Für Susi Engler (UFW) sind große alte Bäume auch Naturdenkmäler. Sie befürchtet ebenfalls, dass bei Besitzerwechseln die Bäume fallen. „Ruckzuck ist der Baum weg.“ Es gehe nicht um Gängelung, sondern um ein „Steuerungsinstrument“.
Diese Beschreibung bemühte auch Axel Schiffmann (UFW). „Wir wollen kein Monster aufbauen“, setzt er auf eine passgenaue Weiler Baumschutzsatzung.