Weil am Rhein 160 knurrende Kindermägen pro Tag

Weiler Zeitung
Das Team der Mensa in der Rheinschule (von links nach rechts): Attia Sarwar, Kamala Hüseynova, Mexhide Avdiu, Cennet Tok, Deborah Richter, Maria Titov, Andrea Eyer (Leitung), Gülten Yildiz. Auf dem Bild fehlt Dorothée Simon. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Die Mitarbeiterinnen der Mensa in der Rheinschule schultern eine organisatorische Meisterleistung

Von Daniela Buch

Weil am Rhein. In der Mensa der Rheinschule herrscht an jedem Tag für zwei Stunden Hochbetrieb: Rund 160 Kinder essen dort im Rahmen des Ganztagesunterrichts aufgeteilt in drei Schichten zu Mittag. Das Küchenteam hat die organisatorischen Herausforderungen nicht nur im Griff, sondern auch Freude an der Arbeit.

In der Küche sind immer drei Mitarbeiterinnen gleichzeitig zugange. „Wir sind eine Stunde vorher hier, um die Essenslieferung in Empfang zu nehmen, und die Mahlzeiten fertig zuzubereiten”, erklärt Andrea Eyer, die den Mensabetrieb leitet. Das bedeutet, die Temperatur der Speisen zu prüfen, das Essen warm zu halten, oder wenn es Pizza gibt, diese im Ofen auszubacken.

Die Desserts werden in Schalen angerichtet, der Salat portionsgerecht in Schüsseln verteilt. Auch das Abfedern von Überraschungen gehört zum Job: Verspätet sich die Anlieferung der Mahlzeiten, muss die Küche die fehlende Zeit wieder wettmachen.

Essensausgabe erfolgt über Chips

Pünktlich um 12 Uhr läuten die Glocken der Kirchturmuhr und wenig später ertönt der Pausengong. Danach kommen schon die ersten Kinder, begleitet von ihrer Lehrerin, in der Mensa an. Dort werden sie von den Betreuerinnen in Empfang genommen.

Diese sind schon eine halbe Stunde vor Beginn vor Ort, um bei den Vorbereitungen im Saal zu helfen. Sie stellen Gläser und Wasserkaraffen auf die Tische, und legen die an Umhängebändern befestigten Chips für die Kinder parat. Die Chips, mit denen die Essensbestellung abgewickelt wird, bleiben klassenweise in Kisten verstaut in der Schule, um zu verhindern, dass sie verloren oder vergessen werden und aus Datenschutzgründen.

Bestellt werden die Mahlzeiten über ein Computersystem am Terminal in der Schule oder von Zuhause aus übers Internet. „Zuerst hat es manchen Schwierigkeiten bereitet, aber mittlerweile klappt es”, sagt Kamala Hüseynova.

Zwei Drittel der Rheinschüler gehen zum Mittagessen in die Mensa. Die anderen 80 gehen nach Hause. Um 12 Uhr kommen die Kinder der ersten Klasse, die Runde für Zweitklässler beginnt um 12.45 Uhr, die letzte für Dritt- und Viertklässler um 13.30 Uhr.

Die Kinder stellen sich in einer Warteschlange auf. Eins nach dem anderen nimmt sich Tablett, Papierserviette und Besteck, steckt seinen Chip ins Ablesegerät, und erhält an der Ausgabetheke die Mahlzeit.

Jeder Ablauf bis hin zum Sitzplatz ist geregelt, muss es auch sein, sonst würde der Betrieb nicht funktionieren. Die Betreuerinnen helfen den Kindern, wenn nötig. „Wir fühlen uns als Team und arbeiten harmonisch zusammen. Es macht Freude”, sagt Maria Titov.

In der Schule zu Mittag zu essen, ist am Anfang für einige Kinder ungewohnt. Die jüngeren, vor allem die Erstklässler, entwickeln erst nach und nach einen guten Appetit, haben die Betreuerinnen beobachtet. Die Dritt- und Viertklässler essen ihre Teller leer. Wählen können die Kinder aus drei Menüvorschlägen: vegetarisch, mit Fleisch oder ohne Schweinefleisch für die Kinder muslimischen Glaubens.

Versicherungstechnische und rechtliche Vorkehrungen machen zwei Dinge notwendig: Ist ein Kind zum Mittagessen angemeldet, muss es über Mittag auf jeden Fall in der Schule bleiben, auch dann, wenn vergessen wurde, ein Essen zu bestellen oder Geld an den Caterer „Brot & Pfeffer“ zu überweisen. In diesen Fällen bekommt das Kind ein Getränk und Brot oder Müsli. Nicht erlaubt ist, Mitgebrachtes in der Mensa zu verzehren.

Ruhig wird es in der Mensa erst nach 14 Uhr. Die Arbeit ist für das Team indes noch nicht erledigt. Ist die Essensausgabe beendet, stehen noch Abwaschen, Aufräumen und Saubermachen an. Blankgeputzt ist die Küche bereit für den Einsatz am nächsten Tag.

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