Von Ralph Lacher Weil am Rhein. Blauer Himmel, im Sonnenschein angenehme Temperaturen, nach Schätzung der Veranstalter eine tolle Kulisse mit rund 1500 Zuschauern und eine heitere Stimmung bis in den Abend hinein prägte das traditionelle Narrenbaum-Setzen. Es verwunderte daher nicht, dass am Samstagnachmittag auf dem Altweiler Lindenplatz die Aktiven von Rhy-Waggis und Räbbuure um „Bammert“ Tobias Nordmann und den IG-Ehrenvorsitzender Hans-Dieter Bauer – er vertrat den verhinderten IG-Straßenfest-Chef Markus Pittorf – mit der Sonne um die Wette strahlten. Denn vor toller Kulisse und in der Wintersonne macht der Stichel-Einsatz erst so richtig Spaß, sagte auch Justizminister Reiner Stickelberger, der wie der Bundestagsabgeordnete Armin Schuster auch heuer beim Setzen des 33. Narrenbaums dabei war. An zwei Sticheln – Stichel sind die hölzernen Teile, mit denen per Zacken-Kette der Narrenbaum in die Verankerung gehievt wird– waren mit den beiden Politikern auch Promis am Werk. Den Einsatz von Rhy-Waggis- und Räbbuure-Clique moderierte IG-Ehrenvorsitzender Hans-Dieter Bauer in Vertretung des kurzfristig verhinderten IG Straßenfasnachts-Chefs Markus Pittorf. Wie gewohnt umrahmten die Zinke-Waggis um Musikchef Tobias Butzer das gut  einstündige Zeremoniell. Und wie gewohnt brieten Hans-Peter Bader, Wolfgang Diewald und Hartmut Dauter Speckeier auf offenem Feuer. Auch Narrenmeister Klaus-Peter Klein, Chef des Verbandes Oberrheinischer Narrenzünfte, war Zeuge des immer wieder eindrucksvollen Spektakels. Das eigentliche Narrenbaumsetzen zelebrierten die Mannen von Tobias Nordmann wie in den 32 zurückliegenden Jahren auch nicht als närrisch-ausgelassenes Spektakel, sondern mit dem Flair eines ernsthaft betriebenen Handwerks. Bauer hatte zwischen den einzelnen Sticheleinsätzen auch gen Grenzach-Wyhlen gestichelt, weil der dortige Narrenbaum aus der Verankerung gebrochen war. Er vergaß dabei nicht, auf die besonderen Sicherheitsvorkehrungen in Alt-Weil hinzuweisen. Das Loch im Lindenplatz sei 1,80 Meter tief, mit Stahlummantelung und echtem Baubeton versehen, und den bruchgefährdeten Dolder habe man per Stahlseil zusätzlich abgesichert. Auf den 27 Meter hohen Narrenbaum kletterte später Zsolt Istenes, Nachfolger von Wolfgang Hanser, und brachte den Tannen-Reisig-Ring mit den hölzernen Symbolfiguren der Buurefasnacht unter der Krone an. Die Zinke-Waggis spielten zur Übergabe der Tanne Neil Diamonds „Sweet Carolin“ in Gugge-Version, und die Absperrungen wurden von den Ordnern aufgehoben. Stickelberger und Schuster wurden von Bauer noch kurz zu ihren Eindrücken interviewt, ehe es sich Akteure und Zuschauer auf dem Lindenplatz an den Cliquenständen und den angrenzenden Domizilen von Rhy-Waggis und Spielmannszug gut gehen ließen.