Weil am Rhein 300 Interessierte

Weiler Zeitung

Wohnbau: Projekt an der August-Bauer-Straße stößt auf beachtliche Resonanz / Bauarbeiten schreiten voran / Truz setzt auf Nisthilfen für Mauersegler und Fledermäuse an den Hausfassaden

Die in der Entstehung befindlichen Wohnbau-Wohnungen an der August-Bauer-Straße sind gefragt. Rund 300 Interessierte haben sich online bereits gemeldet. Nun geht es für den Wohnbau-Geschäftsführer Andreas Heiler darum, Grundrisse und Preise zu definieren. Bei dem 40-Millionen-Euro-Projekt mit Berücksichtigung finden sollen auch Nisthilfen für Mauersegler und Fledermäuse.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Aktuell konzentrieren sich die Arbeiten auf der Baustelle auf den Rohbau. Schon bald wird zusätzlich die Holzbaufirma vor Ort sein. Heizung, Abwasser und Fenster stehen als Gewerke in den Starlöchern. „Es wird deutlich umtriebiger“, freut sich Heiler auf weitere Baufortschritte. Angesichts der guten Arbeit der Bauleitung und der Architekten ist er guter Dinge, dass im Herbst das Haus 1 fertiggestellt ist und im Winter Haus 2. Für das nächste Jahr wird mit der Fertigstellung des zweiten Blocks mit den Häusern 3 und 4 gerechnet. „Wir sind mit der momentanen Entwicklung zufrieden.“

Dies liegt nicht nur im Baufortschritt begründet, sondern auch in den Rückmeldungen von Wohnungssuchenden. 296 Interessenten haben für eine der 86 neuen Wohnungen ihre Daten hinterlegt und im Internet einen Mietercheck ausgefüllt. „Wie werthaltig die Anzahl ist, entscheidet sich, wenn die Grundrisse und Preise definiert werden“, verfällt der Wohnbau-Geschäftsführer nicht in Euphorie.

Nach Ostern soll das Auswahlverfahren anlaufen, um zuerst die ersten beiden der vier Häuser zu belegen, für die aber ein Wohnberechtigungsschein vorgelegt werden muss. Gemeldet haben sich Jüngere und Ältere sowie Wohnungssuchende mit und ohne Kinder. „Ich bin sehr gespannt“, weiß Heiler noch nicht, wer letztlich zum Zug kommen soll.

Ziel ist, insgesamt für eine gute Gemeinschaft in dem kleinen Quartier zu sorgen. „Wir suchen nach Menschen – mit Charakter und sozialem Engagement –, nicht nur nach einem beliebigen Mieter. Dafür bieten wir ein tolerantes Miteinander und gemeinschaftliches Wohnen für Jung und Alt“, heißt es auf der Projekt-Homepage der Wohnbau Weil am Rhein.

Umweltschützer im Boot

Tierische Untermieter sollen aber auch Berücksichtigung finden, hofft Armin Wikmann vom Trinationalen Umweltzentrum. Er steht in Kontakt mit Heiler und dem Ersten Bürgermeister Christoph Huber, wie ein Ausgleich der künftig bebauten Wiese erfolgen kann. Nach aktuellem Stand eingeplant werden sollen rund ein Dutzend Nisthilfen für Mauersegler, verteilt auf die zwei Blöcke, erklärt Wikmann, der Ideen und fachliche Informationen geliefert hat. Dazu zählt beispielsweise, dass diese Nisthilfen in die Fassade integriert werden. „Dort, wo es was bringt“, also in einer Höhe zwischen acht bis neun Metern. Um ein Monitoring vornehmen zu können, müssen die Nisthilfen zudem kontrollierbar sein.

Weitere Möglichkeiten wegen der Wärmedämmung stehen ebenso auf der Agenda, erläutert Wikmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Im Blick hat er dabei die Fledermäuse, die an der Südseite des Wohnkomplexes unter dem Dachvorsprung eine neue Heimat finden könnten. Ein hindernisfreier Anflug ist hier ein zu berücksichtigender Punkt. Außerdem im Gespräch sind noch Hummelkästen, ergänzt der versierte Umweltschützer.

Doch nicht nur die Fauna, auch die Flora solle Berücksichtigung finden. Zwei einheimische alte Apfelbaum-Sorten sind für die Grünbegegnungszone auf dem Gelände an der August-Bauer-Straße in Anlehnung an die zuvor hier stehenden Bäume im Gespräch.

Die Berücksichtigung des Trinationalen Umweltzentrums allgemein und konkret des Umweltschutzes begrüßt Wikmann ausdrücklich. „Man geht auf uns Umweltschützer ein. Die Erhaltung der Artenvielfalt wird aktiv unterstützt und wohlwollend aufgenommen.“ Die Umweltschützer hätten die Planer von der Integration in die moderne Architektur überzeugen können. „Ein Austausch und das so früh wie möglich ist wichtig.“

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