Weil am Rhein 42 Prozent weniger Strom verbraucht

Weiler Zeitung
Die Umrüstung der Weiler Straßenbeleuchtung auf LED hat sich gelohnt. Foto: wz Foto: Weiler Zeitung

Straßenbeleuchtung: Umstellung auf LED-Technik hat sich gelohnt / Einsparung von 200 000 Euro im Jahr

Die Zahlen seit der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED sprechen eine eindeutige Sprache. Bezog die Stadt Weil im Jahr 2013 noch 1,09 Gigawatt-Stunden Strom, so sank der Wert im Jahr 2017 auf 0,46 Gigawatt-Stunden. Dies sind rund 42 Prozent weniger.

Weil am Rhein. Das teilt die Stadtverwaltung mit. Nimmt man als Basis den höchsten jemals bezogenen Stromverbrauch aus dem Jahr 2002 mit 1,5 Gigawatt-Stunden, so wurden 2017 nur noch knapp 30,5 Prozent der ursprünglichen Strommenge für die Beleuchtung benötigt. „Diese Ergebnisse sind eine Bestätigung für unsere Bemühungen in Maßnahmen zum Klimaschutz, und sie bringen dem städtischen Haushalt langfristig eine Kosteneinsparung. Sie sind auch Ansporn, uns in anderen Bereichen für den Klimaschutz einzusetzen“, erklärt Erster Bürgermeister Christoph Huber. Er verweist gleichzeitig darauf, dass diese gewaltigen Einsparungen möglich waren, obwohl im Zeitraum von 2002 bis 2017 die Straßenbeleuchtung durch den Ausbau von Straßen und Radwegen sogar noch ausgebaut wurde.

2,3 Millionen Euro in Umstellung investiert

Als im Frühjahr 2013 die Verwaltung dem Gemeinderat vorgeschlagen hatte, die Straßenbeleuchtung in Weil am Rhein komplett und in einem Zug auf LED-Technik umzustellen, wurde ein Konzept vorgestellt, das eine Investition von rund 2,3 Millionen Euro umfasste. Dabei ging es nicht nur darum, rund 2780 Straßenlampen und damit insgesamt fast 85 Prozent aller Lampen im Stadtgebiet umzustellen. Gleichzeitig erfolgte auch eine Prüfung der Standsicherheit aller Masten. Das Vorhaben der Umrüstung wurde aus einem Bundesprogramm der Klimaschutzinitiative mit 337 153 Euro gefördert.

Voraussetzung für die Förderung war eine Stromeinsparung von mindestens 60 Prozent pro Leuchte. Bei den verbliebenen 15 Prozent der nicht umgestellten Leuchten handelte es sich entweder um Schmuck- oder Spezialleuchten oder um relativ neue, bei denen das Einsparpotenzial nicht so hoch war.

Wichtiger Beitrag zum Klimaschutz

Mit dem Austausch der ersten Leuchtpunkte wurde im September 2014 begonnen, und im Laufe des Jahres 2015 wurde die Maßnahme abgeschlossen. Im Konzept wurde Wert darauf gelegt, dass die Lichtstärke in den Wohngebieten geringer ist als die in den Gewerbegebieten, auf Hauptverkehrsstraßen oder auf Radwegen.

Im Jahr 2017 wurden im Bereich der 20er-Zone der Hauptstraße sowie in der Müllheimer Straße die letzten Leuchten ausgetauscht, sodass nun das Ergebnis für 2017 als repräsentativ bezeichnet werden kann.

Nach dem absoluten Spitzenwert des Jahres 2002 mit 1,5009 Gigawatt-Stunden Stromverbrauch bei der Straßenbeleuchtung hatte der damalige Stadtelektriker bereits mit Sparmaßnahmen begonnen, indem sukzessiv die Leuchtmittel umgestellt wurden. Deren Wirkung zeigte sich dann ab dem Jahr 2004, um dann auf den Wert des Jahres 2017 mit 0,4577 Gigawatt-Stunden zu sinken.

Die Stromeinsparung von 1,04 Millionen Kilowattstunden reicht rechnerisch aus, um rund 275 Drei-Personen-Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Gegenüber 2002 wird der städtische Haushalt beim Stromeinkauf für die Straßenbeleuchtung jährlich um mehr als 200 000 Euro entlastet.

„Dies ist eine mehr als eindrückliche Bilanz“, sagt Huber, der gleichzeitig betont, dass als ökonomischer Nutzen nicht nur die Ersparnis beim Stromeinkauf zu werten sei, sondern dass durch die Verwendung eines einheitlichen Lampentyps mit einer vergleichsweise langen garantierten Brenndauer sich auch Unterhaltungs- und Wartungskosten reduzierten. Außerdem werde die Lagerhaltung deutlich vereinfacht. Nicht unterschätzen dürfe man auch die Wirkung auf Nachtfalter. LED-Leuchten sind aufgrund des kalten Lichts keine „Insekten-Killer“.

Hinzu kommt laut Huber, dass durch die Positionierung beziehungsweise Lichtstrahlung der Leuchten die Lichtverschmutzung deutlich reduziert werden kann. Aufgrund der einheitlichen Gestaltung im Stadtgebiet komme es zu einem „angenehmen Lichtempfinden“.

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