Weil am Rhein Abitur mit Mundschutz und Abstand

Zoë Schäuble
Vom 4. bis 21. Mai stehen in Baden-Württemberg die Prüfungen an. Foto: sba

Corona: Die Abiturienten werden ihre Prüfungen trotz Pandemie ablegen / Lehrkräfte treffen Vorauswahl

Weil am Rhein - Die Abiturienten können trotz Corona-Krise ihr Reifezeugnis ablegen. Für den Schulleiter des Kant-Gymnasiums, Martin Haas, ist das kein Problem. „Die Situation hat sich mittlerweile eingespielt und die Vorbereitung für die Schüler ist gut.“

Ähnliche Töne sind von seiner Kollegin zu vernehmen. Alexandra Orth, Schulleiterin des Abendgymnasiums, erklärt: „Wir haben unsere Abiturienten gut auf die bevorstehenden Prüfungen vorbereiten können.“

Im Kant wurden in Präsenz im Wechsel die Kursstufen 1 und 2 unterrichtet. Ab morgen findet dann kein Präsenzunterricht mehr statt. Haas: „Wir halten uns damit an die beschlossenen Vorgaben.“

Die Abiturienten des Abendgymnasiums befinden sich in einer ähnlichen Situation. Auch sie sind demnächst wieder im Heimunterricht. „Ich habe schon das Gefühl, dass die Schüler in diesem Jahr vielleicht ein wenig stärker verunsichert sind, und auch nicht genau abschätzen können, was auf sie zukommt“, beschreibt Orth die Stimmung. Insgesamt sechs Abiturienten habe sie dieses Jahr gemeldet, am Kant-Gymnasium schreiben 65 Schüler die Prüfungen.

Gemeinsam haben beide Schulen den Plan, die Abiturprüfungen in der Sporthalle des Kant-Gymnasiums zu schreiben. „Die Belüftung dort ist ausgezeichnet, wir können quer durchlüften und so zum Schutz aller beitragen – gerade an diesen wichtigen Tagen“, erklärt Haas. Um 9 Uhr sollen die schriftlichen Klausuren beginnen. „Die Lehrer sind wesentlich früher vor Ort und kümmern sich um die Auswahl der Aufgaben.“

Prüfungen mit Maske

Für die Schüler werde es sicher anstrengend, die ganzen Prüfungen mit Maske zu schreiben, vermutet Orth, die aber überzeugt ist, dass es den Schülern mit dem Antritt zu den regulären Prüfungen gut gehe. „Für das Selbstbewusstsein der Schüler ist es sicher besser, wenn sie ganz regulär, wie alle anderen auch, die Prüfungen schreiben“, sagt sie.

Von einem Durchschnitts-Abitur halten beide Schulleiter wenig. Hier würde die Abschlussnote aus dem Durchschnitt der Vornoten berechnet, ohne dass die Noten von der Abschlussprüfung in die Wertung einfließt. „Hätte es an der Schule ein verstärktes Infektionsgeschehen gegeben, hätten wir natürlich über diese Lösung nachgedacht. Aber so, wie es sich momentan verhält, können die Schüler die Prüfungen schreiben“, meint Haas.

Um die anstrengende Situation für die Abiturienten zumindest ein wenig zu entschärfen, wurden einige Regelungen vereinbart. „Die Vorbereitungszeit wurde verlängert, normalerweise befänden wir uns jetzt schon mitten in den Klausuren“, erklärt Orth. Zusätzlich wurde im letzten Kurshalbjahr die Anzahl der eigentlich vorgesehenen Klassenarbeiten reduziert. „Auch während den schriftlichen Abiturprüfungen haben die Schüler mehr Zeit zur Verfügung“, ergänzt sie.

Abweichungen vom sonst üblichen Zentralabitur

Beim Abitur 2021 gibt es gewisse Abweichungen vom sonst üblichen Zentralabitur. Die Länder stellen den Schulen eine größere Auswahl von Aufgaben für die zentralen Abiturprüfungen zur Verfügung. „Die Lehrkräfte treffen eine Vorauswahl“, erklärt Kant-Schulleiter Haas. „So wird dann auch vermieden, dass die Abiturienten Aufgaben bekommen, auf die sie sich aufgrund der Unterrichtseinschränkungen nicht ausreichend vorbereiten konnten“, ergänzt Orth.

In den letzten Wochen vor den großen Prüfungen heißt es nun für die betroffenen Schüler: Lernen am heimischen Schreibtisch. Vom 4. bis 21. Mai stehen dann die Prüfungen an.

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