Seit Jahren werden Millionenbeträge für eine Aufwertung des Stadtteils Friedlingen ausgegeben, auch vom Land fließt Geld. Doch für OB Wolfgang Dietz ist das nicht der entscheidende Faktor für eine Wahlbewertung. So gebe es den Irrglauben in der Politik, dass man mit viel Finanzmitteln besonders viel Dankbarkeit erfahren könne. Doch: „Wahlen sind kein Dankbarkeitsvorgang.“ Vielmehr würden hier politische Empfindungen und soziologische Grundstrukturen eine Rolle spielen. Daher sei das Aufgreifen der empfundenen Problemlagen wichtig. Es gebe bei einigen Friedlingern unter anderem das Gefühl, bedrängt zu sein durch einen höheren Migrantenanteil. „Das Wahlverhalten ist eine sehr emotionale Geschichte.“
Grünen-Chef Thomas Bayer sieht es nun als Aufgabe der Gemeindepolitik an, der Unzufriedenheit der AfD- Wähler zu begegnen. Ebenso wie er tut sich aber auch SPD-Chef Markus Langhans schwer mit einer exakten Analyse des AfD-Ergebnisses. Ein gewisser Teil an Frust und eventuell Politikverdrossenheit nennt er als mögliche Gründe.