Weil am Rhein Algen und Pilze statt Plastik

Clemens Rimner
Blick in die Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“ im Vitra Design Museum Foto: Rimner

Vitra: Besuch der Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“

Von Clemens Rimner

Weil am Rhein. Wie kann man Plastik nachhaltig ersetzen? Die aktuelle Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“ im Vitra Design Museum, die noch bis 4. September zu sehen ist, liefert eine Antwort. Pilze, Nussschalen oder pflanzliche Extrakte kommen dafür infrage.

Im Mittelpunkt steht das „Senftenberger Ei“. Das Ei ist eine Neuauflage der niederländischen Künstler Klarenbeek und Dros. Vorlage war Peter Ghyczys „Garden Egg“. Die Neuauflage ist aus algenbasiertem Biopolymer hergestellt. Andere Möglichkeiten sind unter anderem Holzfasern, Fasern aus Bananenstauden sowie -stielen oder Myzel, also Pilzen.

Es gibt bereits Versuche, Plastik nach und nach aus dem Verkehr zu ziehen: sich in Wasser selbst auflösende Tüten, Verpackungen aus Pilzen und Dübel aus den Samen des Wunderbaums. Auch was das Auffangen von Mikroplastik bei Reifenabrieb betrifft, gibt es eine Lösung: Reifenabriebfänger, welche die kleinen Mikroplastikteilchen elektrostatisch erfassen. Dies ist deshalb so wichtig, weil Reifenabrieb eine der Hauptursachen für Mikroplastik ist, heißt es im Begleittext zur Ausstellung. Dort wird gezeigt, wie viel Reifenabrieb ein Auto und verschiedene Busse an einem Tag verursachen. Die Menge ist erstaunlich: ein Würfel, zirka zehn mal zehn Zentimeter groß, gefüllt mit Reifenabrieb eines Busses pro Fahrt.

Nur kaputte Teile schreddern

Auch die Kritik an nur schwer reparierbaren Handys hat zugenommen. Das EU-Gesetz zum Recht auf Reparatur, welches im März 2021 eingeführt wurde, verstärkt den Druck ebenfalls. Auch teilweise kaputte Schuhe müssen häufig geschreddert werden, da es keine Möglichkeit gibt, an die beschädigten Komponenten heranzukommen. Bestimmte Schuhmodelle gehen einen anderen Weg: Die Schuhe werden nicht geklebt, sondern so verarbeitet, dass es einfach ist, sie zu reparieren. Falls das nicht funktioniert, wird nur das kaputte Teil geschreddert. Der Rest des Schuhs kann wieder weiterverarbeitet werden.

Auch für das Sparen von Einweg-Flaschen wird eine Lösung geboten. In einigen Städten gibt es schon kostenlose Wasser-Auffüllstationen, an denen die eigenen Flaschen befüllt werden können. Auch am Vitra Design Museum ist eine solche vorhanden.

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