„Man kämpft sich durch“, sagt Sonja Hechler, die die „Krone“ in Alt-Weil betreibt, und macht darauf aufmerksam, dass die Restaurants sich nun insgesamt bereits im sechsten Monat Lockdown befinden. Denn bereits im vergangenen Frühjahr mussten sich bekanntlich die Pforten für zwei Monate schließen. Die „Krone“ bietet einen Take-away-Service, außerdem wurde ein Foodtruck auf den Parkplatz bei der Firma Pulpo gestellt. Beides werde zum Glück auch gut angenommen. „Somit können wir einen Teil unserer Mitarbeiter beschäftigen. Das ist auch der Hauptgrund, warum wir das machen. Und natürlich für die Kundenbindung“, sagt Hechler. Es sei wichtig, etwas zu machen, findet sie, auch um präsent zu bleiben. Im Hotel würden derzeit „einige wenige“ Geschäftsreisende absteigen.
Froh ist die Gastronomin darüber, dass bereits ein großer Teil der angekündigten finanziellen Hilfen in der „Krone“ ankam. „Wir haben ja auch Auszubildende, die wir weiter beschäftigen wollen.“
Ali Arslan, Inhaber des Restaurants „Galileos“, findet: „Es wird Zeit, dass wir wieder aufmachen dürfen.“ Die Situation für den Betrieb werde immer schlimmer, auch was die Kosten angehe. „Es geht ja nicht nur um uns, sondern auch das Personal“, sagt Arslan. Es wurde Kurzarbeit angemeldet, Aushilfen, die sich etwas dazu verdienen wollen, könnten derzeit überhaupt nicht beschäftigt werden.
Ein gewisser Teil lasse sich zwar über den Abhol- und Lieferdienst auffangen. „Aber es ist nicht so wie normal.“ Sein Dank gelte der Bevölkerung, „die uns kräftig unterstützt“.
Für „Ott’s Leopoldshöhe“ stelle sich die Lage „katastrophal“ dar, berichtet Wirt Andreas Ott. „Die Einnahmen sind fast bei null. Es sieht böse aus.“ Zwar ist sein Essenswagen auf dem Hieber-Parkplatz täglich von 11 bis 13 Uhr geöffnet. „Aber seitdem die Schweizer und Franzosen nicht mehr zum Einkaufen kommen, ist das auch eher nur noch eine Beschäftigungstherapie“, klagt Ott. Die Bereitschaft, fertiges Essen zu kaufen, nehme ab. „Manche habe auch kein Geld dafür. Oder die Leute haben Zeit, selbst zu kochen.“
Auch im Hotel tue sich nichts. „Es gibt ja kaum Reisende.“ Zudem ließen die versprochenen Gelder auf sich warten: „Ich habe weder die November- noch die Dezemberhilfen erhalten.“ Ihm fehle die Perspektive und damit auch die Motivation, sagt Ott. Irgendwann sei die Kreativität aufgebraucht. Er hoffe, bald wieder öffnen zu dürfen, betont aber auch, dass der Betrieb nur funktioniere, wenn der Grenzübertritt wieder für alle möglich ist. „Wir leben zum großen Teil von Gästen aus der Schweiz und aus Frankreich, auch wenn das manche nicht gerne hören. Aber so ist unsere Infrastruktur aufgebaut.“
Yusuf Arslan, Inhaber des Restaurants „Yusuf’s“, bezeichnet die Lage als „angespannt“. Schwierig sei vor allem, dass keiner wisse, wann es besser wird. „Und selbst wenn der Lockdown an Ostern enden sollte, es gibt ja weiterhin Maßnahmen. Ich rechne damit, dass uns das noch das ganze Jahr beschäftigen wird“, meint der Gastronom. „Aber wir sind gesund, das ist das Wichtigste.“
Der Dank gelte den Stammgästen. „Aber wenn es so weiter geht, wird es schwierig.“ Die Hilfen seien nicht so geflossen wie angekündigt. „Und für die Monate jetzt gibt es ohnehin nur eine Überbrückungshilfe.“ Dennoch mache das Team das Beste daraus. „Wir kämpfen, jammern geht nicht. Wir müssen die Zähne zusammenbeißen.“ Allen Kollegen wünsche er nur das Beste, betont Arslan.