Weil am Rhein Alte Musik – frisch präsentiert

Weiler Zeitung
Das Ensemble mit (v. links) Isabella Leitherer, Reinhard Mayr, Barbara Leitherer und Christian Leitherer Foto: Gottfried Driesch Foto: Weiler Zeitung

Lions Club: Benefizkonzert mit herausragenden Musikern

Von Gottfried Driesch

Weil am Rhein-Ötlingen. Eines enormen Zulaufs erfreute sich das jährliche Benefizkonzert des Lions Clubs Weil am Rhein in der evangelischen St. Gallus-Kirche in Ötlingen. Am Dienstag spielte ein Quartett mit Christian Leitherer (Blockflöte, Klarinette, Chalumeau), Barbara Leitherer (Viola da Gamba), Isabella Leitherer (Violine) und Reinhard Mayr (Cembalo) hochklassige Barockmusik.

Die Musiker hatten das Programm mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Christian Leitherer verband die einzelnen Musikstücke in seiner sympathischen, offenen Art mit einer kleinen Instrumentenkunde. Um das Jahr 1700 sei das Vorbild der Barockklarinette gebaut worden, die er in der Sonate C-Dur von Tomaso Albinoni spielte. Der Name des Holzinstruments erinnert an die hohe Trompete. Und so war in der Barockzeit auch der Klang. Mit der heutigen Klarinette hat das alte Instrument nichts mehr zu tun.

Prächtig strahlend spielte Christian Leitherer die Melodien, während Barbara Leitherer auf der Gambe und Reinhard Mayr am Cembalo den Generalbass, den Basso continuo (B.c.), spielten.

Christian Leitherer versprach den vielen Zuhörern Musik aus drei Ländern. Aus Deutschland, Frankreich und Italien. Jetzt ging die musikalische Reise nach Frankreich. Von François Couperin erklang die Suite e-moll für Viola da Gamba und B.c.. Bedingt durch die Instrumente war die Musik sehr zart. Nach einem fast düsteren Anfang wird das Werk im letzten Satz ausgesprochen heiter. Auch hier gab es eine kleine Instrumentenkunde. Die Viola da Gamba ist eine Kniegeige. Die in dem Konzert verwendete Gambe ähnelt von der Größe einem Cello, hat aber sieben Darmsaiten. Diese, wie sie auch bei der Barockgeige eingesetzt werden, sind besonders für den zarten, weichen Ton verantwortlich.

Christian Leitherer wechselte auf die Blockflöte. Zusammen mit allen Musikern erklang die Triosonate a-moll für Altblockflöte, Barockvioline und B.c. von Georg Philipp Telemann. Dabei legten die Musiker viel Gefühl in diese wunderschöne Sonate.

Solistisch spielte Reinhard Mayr ein weiteres Werk von Couperin.

Eine noch frühere Art der Barockklarinette ist das Diskantchalumeau, mit dem Leitherer mit der Barockvioline und der Gambe das Trio g-moll von Telemann spielte. Nach einem sehr bewegten ersten Satz fallen beim zweiten die ständigen Abwärtsbewegungen in der Melodieführung auf. Im letzten, recht heiteren Satz wird dies dann wieder ausgeglichen.

Mit der Triosonate d-moll für Blockflöte, Violine und B.c. von Giovanni Battista Sammartini ging die Reise zurück nach Italien. Das Werk war wie geschaffen für den Abschluss eines derart gelungenen Konzerts. Die Zuhörer waren begeistert. Zum Dank erklang noch ein modernes weihnachtliches Lied und der, auch gesungene, Choral „Ich steh an deiner Krippen hier“.

Der komplette Erlös aus dem Eintrittsgeld fließt den karikativen Aktionen des Lions Clubs zu. Die Künstler sind alle ohne Gage aufgetreten.

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