Weil am Rhein Alte Technik und neue Ideen

Weiler Zeitung

Truz: Sundgauhaus wird saniert / Weichen für die Zukunft stellen

Beim trinationale Umweltzentrum (Truz) tut sich einiges. Der Fachbereich grenzüberschreitender Naturschutz zieht von Lörrach nach Weil, die Fassade des Sundgauhauses soll mit alter Technik saniert werden, ein Strohballenhaus entstehen und im Bereich der Umweltbildung gab es zuletzt mehr als 300 Kurse. Auch beim Projekt „3Land“ ist das Truz mit im Boot.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Von „wesentlichen Meilensteilen“ sprach Truz-Vorsitzender Christoph Huber am Donnerstagabend bei der Jahreshauptversammlung mit dem Blick voraus. „Es hat sich viel getan.“

Bei der Positionierung für die Zukunft seien Anregungen willkommen, wie die Finanzen nachhaltig für die nächsten Jahrzehnte gesichert werden können, also weitere Einnahmen und Sponsorengelder fließen.

Sundgauhaus sanieren

Das Sundgauhaus soll weiter für die Umweltbildung genutzt werden. Die sanierungsbedürftige Westfassade erhält ab September nicht nur einen neuen Anstrich, sondern wird mit einer alten Technik durch Experten neu hergerichtet, wie Ryad Bounedjar, Technischer Sachbearbeiter im Amt für Gebäudemanagement der Stadt, erläuterte.

Erst einmal gilt es, das Mauerwerk freizulegen, beschädigtes Holz aufzufüllen, das Mauerwerk herzurichten und durch Schrauben zu verankern. Mit Kalkstein wird dieses in vier Schritten verputzt: eine Bindungsschicht, zwei Überzüge und noch weiße Tünche werden aufgetragen. Als Abschluss soll eine Mischung aus Terpentin, Leinöl und gemahlenen Nüssen für die Imprägnierung sorgen. Mit dieser alten Technik kann die Fassade in neuem Glanz erscheinen.

„Das ist ein absolut spannendes Projekt“, unterstrich Huber. 20 000 Euro sind für die eineinhalb Monate langen Arbeiten eingeplant , wobei die Landesgartenschau-Gesellschaft 7000 Euro zuschieße. „Das Sundgauhaus steht auch für das Truz“, will dessen Vorsitzender das aus dem Elsass stammende und zur Landesgartenschau 1999 errichtete Gebäude erhalten.

Für das Gelände, auf dem dieses steht, laufen noch die abschließenden Verhandlungen. Wie berichtet, sollen das Grundstück als auch das Gebäude als Ganzes in das Eigentum des Truz auf Erbbaurecht-Basis übergehen. Hier hoffen die Umweltschützer auf einen günstigen Zins.

Ein Strohballenhaus

Für ein anderes Projekt soll der Innovationsfonds von Badenova angezapft werden: ein Strohballenhaus. Als eine „Truppe junge Wilde“ aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland beschrieb Huber die Ideengeber. Vorgesehen ist, Stroh so hoch zu verdichten, dass der um die Halme befindliche Wachs schmilzt und als Kitt fungiert. So können diese wie Spanplatten eingesetzt werden. Nun wird auf die finanzielle Unterstützung gehofft.

„3Land“-Kartierungen

Der Fachbereich grenzüberschreitender Naturschutz, der zuletzt in der Freien evangelischen Schule in Lörrach untergekommen war, wird ab Juli über das Weiler Textilmuseum auf dem Schwarzenbachareal ziehen. Deren Mitarbeiter sind seit Mitte vergangenen Jahres bei der „3Land“-Planung eingebunden, also dem trinationalen Stadtteil direkt im Dreiändereck. Sie erstellen mit einem Zürcher Büro das Freiraum- und Naturschutzkonzept. Im betroffenen Bereich von Weil, Basel und Hüningen erfolgt eine lebensraumtypische Kartierung.

„Böschungen sind enorm wichtig“, schilderte Astrid Deek. Die Leiterin des Truz-Fachbereichs freut sich, dass der Erhalt und die Entwicklung der Lebensräume schon vor der eigentlichen Bauplanung Berücksichtigung findet. „Wir machen Vorschläge für die Erhaltung von Verbund-Korridoren.“

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