Weil am Rhein Andrang im Testzentrum lässt stark nach

Saskia Scherer
 Foto: Saskia Scherer

Corona: Zahl der Testwilligen hat sich etwa halbiert, seit die Nachweispflicht aufgehoben wurde / Verordnungen machen Testaktionen für die Betreiber nicht einfacher

Weil am Rhein -  Zwar wird für die meisten Aktivitäten kein negativer Corona-Schnelltest mehr benötigt, aber die Ehrenamtlichen des DRK-Ortsvereins Weil am Rhein-Haltingen sind nach wie vor drei Mal in der Woche im Haus der Volksbildung für die Bürger im Einsatz. Pro Termin kommen noch rund 30 bis 50 Testwillige, berichtet Bereitschaftsleiter Stefan Ohm im Gespräch mit unserer Zeitung.

Ansturm in der Osterwoche

Einen sehr großen Ansturm erlebte das Testzentrum in der Osterwoche, wie Ohm damals schilderte – am Ostersamstag kamen mehr als 400 Personen. Das war im April, im Mai durfte dann die Gastronomie wieder besucht werden. Wer nicht geimpft oder genesen ist, musste vorher einen Schnelltest durchführen lassen. „Es kamen viele Leute, aber es war alles händelbar“, sagt Ohm.

Die Zahl der Testwilligen pendelte sich pro Termin bei gut 100 ein, am Wochenende waren es auch mal 130. „Kein Vergleich zu den 200 bis 300 Leuten in der Anfangszeit.“ Der Andrang habe sich auch „richtig gut verteilt“, so dass sich keine langen Schlangen vor den Türen des Hauses der Volksbildung bildeten. „Wir sind ja immer drei bis vier Stunden vor Ort.“

Interesse mit Wegfall der Testpflicht eingebrochen

Seit Anfang vergangener Woche ist die Testpflicht nun weitgehend aufgehoben. Das Interesse ließ aber nicht schlagartig nach, hat der Bereitschaftsleiter beobachtet. „Es wurden einfach immer weniger, die kommen.“ 30 bis 50 Testwillige sind es nun noch pro Termin. „Manche wollen die Tests einfach für sich machen lassen, andere benötigten ein Zertifikat für einen Kurztrip.“

Apropos Zertifikat: Auch das DRK hat mit sich ändernden Corona-Verordnungen zu kämpfen. Seit einiger Zeit müssen europäische Bescheinigungen ausgestellt werden, die – mit Blick auf Urlaubsreisen – auch im Ausland Gültigkeit haben. „Das ist ja klar, das haben wir auch gemacht, es gilt jetzt eben, ein anderes Formular auszufüllen“, berichtet Ohm.

Auch hinsichtlich der Aufbewahrungspflicht gab es Änderungen, worauf schriftlich beim Ausfüllen hingewiesen wird, ergänzt Hauptamtsleiterin Annette Huber auf Nachfrage. Nun müssten die Daten bis Ende des Jahres 2024 aufbewahrt werden, und nicht mehr nur vier Wochen wie bisher. Die Stadt ist Ausrichterin der Testaktionen im Haus der Volksbildung, die Rotkreuzler sind die ausführenden Kräfte.

Elektronische Ergebnisse?

Die größte Änderung ab August wird laut Huber sein, dass nur noch abgerechnet werden kann, wenn Zertifikate ausgestellt werden, bei denen es möglich ist, sie in die Corona-App zu übertragen. „Derzeit arbeiten wir ja noch analog mit Papier.“ Die Umstellung sei nicht unmöglich. „Aber wir müssen uns erst noch genauer mit dem DRK abstimmen.“

Ohm fürchtet, dass es „extrem schwierig“ werde, die neuen Auflagen umzusetzen. Auch er verweist aber auf die laufende Absprache mit dem Rathaus. Von anderen DRK-Ortsvereinen weiß er allerdings, dass diese ihr Schnelltest-Angebot eingestellt haben. „Gerade für kleinere Vereine ist es sehr schwierig.“

Des Weiteren macht er darauf aufmerksam, dass es schließlich auch Menschen gibt, vor allem ältere, die kein Handy besitzen. „Ihnen wollen wir ja keinen Schnelltest verwehren, also muss gewährleistet sein, dass auch weiterhin eine Bescheinigung in Papierform möglich ist“, findet der Bereitschaftsleiter. „Die Leidtragenden sind die Leute, die die Dinger brauchen.“

Der DRK-Ortsverein Weil am Rhein-Haltingen bietet dienstags und donnerstags von 17 bis 20 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr kostenlose Schnelltests im Haus der Volksbildung an. Es ist keine Terminvereinbarung notwendig.

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