Weil am Rhein Anerkennung für neuen Weg

Weiler Zeitung
In Weil am Rhein wird ein Integrationskonzept mit Bürgerbeteiligung entwickelt. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Beschluss: Gemeinderat steht hinter der Entwicklung eines Integrationskonzepts

Durchweg lobende Worte hat Anu Karjalainen für die Vorstellung einer Entwicklung eines Integrationskonzepts mit Bürgerbeteiligung erhalten. Die Referentin für Flüchtlingsintegration zeigte auf, wie nun mit einem Fachinstitut der weitere Weg beschritten werden soll.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Es handele sich bei den Ausführungen zwar um einen Ausblick in die Zukunft, doch schon in den vergangenen Jahren sei viel getan worden, bewertete UFW-Stadtrat Andreas Rühle die Ausführungen von Karjalainen, die identisch bereits im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss vor wenigen Tagen anstanden (wir berichteten ausführlich). Die Integration ist laut Rühle kein Thema, das in zwei Jahren abgeschlossen ist. Er lobte aber, dass konzeptionell vorgegangen wird.

Seine Anerkennung für die Herangehensweise von Karjalainen sprach auch Thomas Harms (FDP) aus. Als „guten Anfang“ bewertete SPD-Fraktionschef die Entwicklung eines Integrationskonzepts. Man müsse schauen, wie es sich entwickelt und man müsse am Ball bleibe. „Integration ist sehr wichtig“, unterstrich zudem Thomas Bayer (Grüne). Dass sich Weil hier weiter hervortut, sei genau der richtige Ansatz.

Welche finanziellen Auswirkungen es für andere Kommunen langfristig hat, die schon mit dem Fachinstitut Ibis zusammenarbeiten, wollte Alexander Breidenbach (Grüne) wissen. Noch seien die Kosten überschaubar. Doch es gebe dann auch eine Erwartungshaltung. In Rastatt oder Kehl würden die Projekt noch laufen, konnte Karjalainen noch keine abschließende Antwort liefern. „Jede Stadt ist anders, wir müssen schauen, was rauskommt.“ Möglich seien mehr Sprachkurse für Frauen mit Kindern, niederschwellige Angebote oder auch ein interkulturelles Kulturprogramm.

OB Wolfgang Dietz rechnet damit, dass nicht zwingend viel Geld extra in die Hand genommen werden muss. Und: „Es geht auch darum, Integration zu leben – es muss in die Praxis umgesetzt werden.“ Eva-Maria Bozenhardt (CDU) unterstrich zugleich den Willen zur Integration von jedem Einzelnen. Wenn die Clans unter sich bleiben, bleibe die Integration auf der Strecke. Man müsse mindestens mal die Straße anbieten, auf der sie gehen können, betonte der OB. Bei einigen früher nach Weil am Rhein gezogenen Italienern habe es zwei Generationen bis zur Integration gebraucht, bei den Vietnamesen eine. Daher steht für ihn fest: Man müsse sich auf den Weg begeben und gegebenenfalls nachjustieren. „Wer sich nicht auf den Weg begibt, kommt nie ans Ziel.“

 In der für die Entwicklung des Konzepts neu eingesetzten Steuerungsgruppe wirken aus dem Rat mit: Eugen Katzenstein (UFW), Ulrike Fröhlich (Grüne), Gustav Walliser (CDU), Johannes Foege (SPD) und Thomas Harms (FDP).

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