Weil am Rhein Angebot ist noch eingeschränkt

Alisa Eßlinger

Sport: Vorsitzender Frank Sutter berichtet über Lage der TSG Ötlingen mit ihren rund 400 Aktiven

Weil am Rhein-Ötlingen - Auch wenn der Sport weitgehend wieder in den Alltag zurückgekehrt ist, stehen die Vereine noch vor einigen Herausforderungen. Frank Sutter, Vorsitzender der TSG Ötlingen, berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung, wie derTrainingsplan aussieht, über die Furcht vor Mitgliederschwund sowie über kommende Veranstaltungen.

Seit rund vier Wochen kann bei der TSG Ötlingen wieder trainiert werden. Doch es gibt derzeit nur einen reduzierten Trainingsplan. Darunter fallen vor allem die Fitness- und Gymnastik-Kurse. Sportarten wie Jiu-Jitsu werden dabei nur im Freien unterrichtet. „Gerade beim Kampfsport ist es schwierig, Abstand zu halten, daher werden nur Übungen angeboten, die man alleine machen kann“, erklärt Sutter.

Die Kurse für die Senioren fallen erst einmal weg. Auch Abteilungen wie Volleyball, wo Körperkontakt nicht vermieden werden kann, pausieren noch. Das gleiche gilt für das Kinderturnen. „Die Abstandsregeln bei bis zu 55 Kindern können nicht eingehalten werden. Außerdem müssten die Geräte ständig neu desinfiziert werden“, erklärt der Vorsitzende.

Aufwand ist groß

Hart getroffen habe es unter anderem auch die Leistungssportler: „Für diejenigen, die für die Meisterschaften trainiert haben, ist es besonders schlimm. Jetzt fehlt der Druck, und die guten Schnitte fallen durch die Pause zurück“, erklärt Sutter. Er weiß auch, dass wieder mehr Training nötig sein wird, um die angestrebten Ziele zu erreichen. „Aber ich habe keine Bedenken, dass es nächstes Jahr klappen wird. Sobald es wieder richtig losgehen kann, greifen wir an.“

Der Aufwand, damit die jeweiligen Angebote stattfinden können, sei zwar groß, aber machbar. „Wir müssen in den 15 Minuten zwischen den jeweiligen Abteilungen zum Beispiel die Matten und Geräte desinfizieren“, erklärt Sutter. Das Desinfektionsmittel müsse die TSG zwar selbst besorgen, aber: „Das machen wir gerne, schließlich wollen wir zeigen, dass wir wollen.“

Mitgliederzahl im Blick

Finanziell stehe der Verein laut Sutter nicht schlecht da. Das liege daran, dass 2019 „ein sehr gutes Jahr“ gewesen sei. „Wir hatten viele Veranstaltungen, daher werden wir dieses Jahr verkraften können.“ Auch die Mitgliedsbeiträge würden ihren Teil dazu beitragen, da sie weitergelaufen sind und es keine Kündigungen gegeben habe. „Die meisten Mitglieder sind sehr nachsichtig“, hebt Sutter hervor und fügt hinzu, dass bei Einzelfällen, die finanziell von Corona betroffen sind, eine andere Lösung gefunden werden könne.

Furcht vor einem Mitgliederschwund hat der Vorsitzende des Vereins mit rund 400 Aktiven dennoch. „Gerade über den Lockdown kann es sein, dass mancher eine andere Freizeitbeschäftigung gefunden hat oder sich auch einfach nicht mehr aufraffen kann, Sport zu betreiben.“

Die TSG habe während des Lockdowns nicht viel angeboten, aber das habe schließlich an den Auflagen gelegen. Eine Übungsleiterin hatte jedoch auf der Webseite des Vereins Fitnessübungen hochgeladen. „Der Zulauf der Online-Videos war sehr gut.“ Dennoch wolle der Vorstand eine Dezimierung vermeiden: „Es wird viel Kraft brauchen, aber wir werden uns als Vorstand zusammensetzen und schauen, wie es nach den Ferien weitergeht“, berichtet Sutter.

Die Mitglieder, die schon trainieren können, seien froh darüber, dass wieder etwas Alltag zurückgekehrt ist. „Man war es gewohnt, wöchentlich die anderen zu sehen, und man hat sich auch für Treffen außerhalb des Sports verabredet“, schildert Sutter und bedauert, dass durch Corona das soziale Miteinander verloren gegangen ist. „Das Vereinsleben ist durch den Lockdown zumindest für die Aktiven eingeschlafen. Wir vom Vorstand hatten wenigstens über die Zeit immer mal wieder Kontakt.“ Dennoch hofft er, dass es nach den Sommerferien wieder aufwacht. „Wir planen damit, dass nach den großen Ferien alle Abteilungen wieder starten können.“

Spontane Jahresfeier

Um den Kontakt mit den Kindern nicht zu verlieren, plant die TSG ein Abschlussfest. „Wir haben die Kinder seit März nicht mehr gesehen, und das Grillfest soll einfach zeigen, dass wir da sind.“

Doch nicht nur die persönlichen Treffen sind wegen Corona ins Wasser gefallen, sondern auch die anderen Termine des Vereins: Die Generalversammlung der TSG hätte eigentlich im März stattfinden sollen. „Wir haben die Bewilligung erhalten, dass wir nächstes Jahr zwei Geschäftsjahre in einer Versammlung abwiegeln können“, sagt Sutter.

Für die Jahresfeier bestehe noch Hoffnung, denn sie ist für November angesetzt. „Normalerweise planen wir die Feier ein halbes Jahr im Voraus und haben ein Motto, zu dem alle Abteilungen etwas vorbereiten. Doch durch Corona müssen wir spontan bleiben, daher würde wenn dann ein improvisiertes Programm auf die Beine gestellt.“ Auch die Kinderweihnachtsfeier im Dezember soll noch kommen. „Das gehört einfach zum Jahr dazu.“

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