Weil am Rhein Auch nach 44 Jahren noch mit viel Spaß auf der Narrenbühne

(sif)
Hans-Rudi Lienin in einer seiner Paraderollen als Schweizer. Foto: Siegfried Feuchter

Interview: Zunftmeister Hans-Rudi Lienin feiert närrisches Jubiläum. Narretei wurde ihm in die Wiege gelegt.

Weil am Rhein - Hans-Rudi Lienin, ein närrisches Urgestein aus Alt-Weil, steht, wie gestern kurz berichtet, seit 44 Jahren auf der Narrenbühne und kann damit ein närrisches Jubiläum feiern. Der Inhaber einer Schreinerei kam über seinen Vater Karlfrieder Lienin, Mitbegründer der Narrenzunft, schon von Kindesbeinen an mit der Fasnacht in Berührung. Und sie ließ die närrische Ulknudel, die besonders als Schweizer auf der Bühne glänzt, bis heute nicht mehr los.

Aber nicht nur als versierter Zunftmeister ist der Geschäftsmann bei den „Elften Elften“ und den Zunftabenden aktiv, sondern auch als Schitzelbanksänger. Zusammen mit seinem Freund Peter Guggenbühler hat er sich als „Schnurefriedli un si Chnecht“ einen Namen gemacht. Mit Hans-Rudi Lienin sprach Siegfried Feuchter.

Frage: Macht die Fasnacht nach so vielen Jahren noch Spaß, oder hat es schon Momente gegeben, in denen Sie ans Aufhören gedacht haben?

Natürlich hat es solche Momente schon gegeben. Doch wenn es wieder „drgege goht“, dann fängt es an zu kribbeln. Ohnehin denkt man irgendwie das ganze Jahr über an Fasnacht und überlegt, was man machen kann. Außerdem sind wir in der Narrenzunft ein eingeschworener Haufen. Es geht bei uns immer lustig zu und macht riesig Spaß.

Frage: Wie sind Sie zur Fasnacht gekommen?

Mein Vater war ja Mitbegründer der Narrenzunft. Wenn damals Willi Burger, Eberhard Petri, Gustav Walter und Manfred Hehl bei uns in der Küche saßen und für die Zunftabende probten, habe ich als kleiner Junge alles mitbekommen, da mein Zimmer gleich nebenan lag. Hinterher konnte ich die Texte auch auswendig. Außerdem nahm mich mein Vater wie auch Gustav Walter seinen Sohn Wolfgang oftmals mit in die Jahnhalle. Deshalb sind wir beide gleichzeitig zur Narrenzunft und zur Feuerwehr gekommen, in der ich 35 Jahre lang aktiv war und jetzt noch Schriftführer in der Altersabteilung bin. Die Fasnacht war mir schon in die Wiege gelegt.

Frage: Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt?

Ich war noch nicht einmal 16 Jahre alt, da durfte ich am 11.11. in der Szene „Miramar“ zusammen mit Jürgen Schaller auf der Bühne stehen. Zwei, drei Sätze musste ich sagen. Das sind Parallelen zu dem jungen Alexander Olivieri, der am zurückliegenden 11.11. erstmals mitwirkte. Nur darum ging es mir, als ich auf mein Jubiläum hinwies. Ich wollte damit die jungen Leute motivieren.

Frage: Welche Rolle spielen Sie am liebsten?

Am liebsten mime ich einen Schweizer, das ist mein Ding.

Frage: Welche Auftritte sind Ihnen in besonders guter Erinnerung?

Dazu gehören vor allem die Auftritte zusammen mit meinem Vater und Freddy Helmberger als „Trio Caramba“. Das hat riesigen Spaß gemacht, auch weil wir viel Spontanes auf der Bühne eingebaut haben. Ich habe in den 44 Jahren als närrischer Akteur viel Schönes erlebt. Wenn ich nur an meinen Freund Hermann Schupp denke, er fehlt sehr. Und mit Peter Guggenbühler trete ich ja nicht nur auf der Bühne auf, sondern auch als Schnitzelbanksänger. Und das seit 1993. Wir haben uns damals gesucht und gefunden, denn wir harmionieren bestens. Unser erster gemeinsamer Auftritt war damals im „Schwanen“. Auch ein Fernsehteam filmte unseren Auftritt.

Frage: Was macht mehr Spaß, auf der Narrenbühne zu agieren oder Schnitzelbängg zu singen?

Das kann man nicht miteinander vergleichen. Mir macht beides gleich viel Spaß. Fasnacht aktiv zu betreiben ist für mich kein Stress, sondern das ist wie Urlaub und Erholung. Da kann ich an den Abenden und Wochenenden bestens vom Geschäft abschalten. Ich war ja früher auch Straßenfasnächtler bei den Rhy-Waggis. Doch als ich das Geschäft übernahm und eine Familie hatte, ließ sich das nicht mehr alles unter einen Hut bringen. Ich musste mich entscheiden, zumal ich ja noch in der Feuerwehr aktiv war.

Frage: Wie lange erlebt man Hans-Rudi Lienin noch als aktiven Fasnächtler?

Solange es mir Spaß macht.

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