Vortrag
Nach der Mitgliederversammlung wurde der Vortrag von Gerd Krumeich zu den „Versailler Verträgen“ fortgesetzt, wozu auch Gäste aus der Region und aus dem Elsass eingeladen waren. Krumeich hat als renommierter Historiker und Experte für die Geschichte des Ersten Weltkriegs bereits zahlreiche Publikationen und Bücher geschrieben. Er wird mit seinen Forschungen auch in Frankreich, Großbritannien und in den Vereinigten Staaten geschätzt.
Mit Hinweis auf sein Buch „Die unbewältigte Niederlage“, bezeichnete Krumeich die Fernwirkungen und Nachwirkungen der Verträge von Versailles als „Trauma“, das teilweise bis heute besteht („Der Krieg in den Köpfen ging weiter“). Die Nachwirkungen des Themas bezeichnete er für Frankreich als „präsenter“ wie in Deutschland und formulierte den Appell an eine „Gedenkgemeinschaft“ in beiden Ländern.
Präzise und unter Berücksichtigung vieler Gegebenheiten und Details vermochte Krumeich das „Trauma“ für beide Länder im historischen Kontext aufzuschlüsseln. Außerdem zeigte er Möglichkeiten und Lösungen zur Überwindung des „Traumas“ auf, obwohl „es schwierig ist, angesichts unvorstellbarer Zerstörungen und Millionen Toter auf beiden Seiten, diese Zeit zu beurteilen“. Die Zuhörer dokumentierten ihr Interesse mit Nachfragen und Denkansätzen.