Der erste Bowlingverein in Weil am Rhein schiebt keine ruhige Kugel. Drei Mannschaften mit je vier Spielern gehen mittlerweile in der Landesliga und der Verbandsliga an den Start. Das Sportgerät muss dabei passend präpariert sein. Von Joachim Pinkawa Weil am Rhein. Hoch konzentriert bohrt und schleift der Vorsitzende an einer Griffbohrung für die exakte Anpassung an den Daumen einer Spielerin. Jeden Mittwochabend kurz vor 19 Uhr ist Jörg Lompscher in dem Technik- und Organisationsraum im Eingangsbereich des Bowling-Centers an der Hegenheimer Straße im Haltinger Gewerbegebiet. „Unser Ziel ist es, sportliches und möglichst erfolgreiches Bowling zu spielen. Dafür muss das Sportgerät, die Bowlingkugel optimal an die Finger der Bowler angepasst sein“, erklärt Lompscher. Für ihn stellt Bowling Freizeit und Sport zugleich dar. „Denn für die einen ist es Freizeit als spannende Unterhaltung in Kombination mit sportlicher Aktivität, für die anderen ist es Sport mit Anspruch auf sportliche Leistungen und Ergebnisse.“ Bowling entstand in den Vereinigten Staaten aus dem europäischen Kegeln, das von deutschen und niederländischen Einwanderern mit in die neue Welt gebracht worden war und schwappte irgendwann auch nach Europa. Spätestens mit dem leidenschaftlichen „Strike!“ von Al Bundy aus der Fernsehserie „Eine schrecklich nette Familie“ wurde der Begriff für den Volltreffer, der alle zehn Pins kippt, zum häufig gebrauchten Symbol für perfekte Leistung und Treffer aller Art. Während das gesellige, gelegentliche Bowlen mit Familie, Freunden, oder Arbeitskollegen einfach nur Spaß macht und mit den Standardkugeln zwar spannende, aber nur durchschnittliche Ergebnisse ermöglicht, ist das sportliche Bowlen von deutlich höheren Ansprüchen an Ergebnisse geprägt. Neben Fitness ist das Material entscheidend. Die Sportkugel beziehungsweise der Sportball ist mit einem Kern und exakt an die Grifffinger der Spieler angepasste Bohrungen versehen. Rotation und Perfektion in der Technik ermöglichen so auf geölten Bahnen Serien mit sieben, acht und mehr Strikes. In der Bowlingelite sind sogar perfekte Spiele mit 300 Punkten, also zwölf Strikes zu beobachten. Beim seit 2013 bestehenden Bowlingverein in Weil seht für viele Aktive fest: „Nirgendwo kann man besser vom Alltag abschalten als auf der Bowlingbahn“, wie es Vereinsmitglied Judith Pyromaglou lächelnd ausdrückt. Einige der Aktiven spielen nur in der Mannschaft, andere nehmen nur an Einzelwettbewerben teil. Die meisten machen beides, weil Bowling sowohl eine faszinierende Mannschafts- als auch Einzelsportart ist. Lompscher, der nicht nur die Lizenz zum Bohren der Bowlingbälle hat, sondern auch lizensierter Trainer ist, wünscht sich mit sportlichem Ehrgeiz für den Ligaauftakt viele Strikes und vor allem Spaß am Sport und der gemeinsamen Freizeitgestaltung. „Wer Lust auf Bowling hat und regelmäßig spielen will, kann mittwochs ab 19 Uhr im Bigstar-Bowling reinschnuppern“, bietet er Interessierten an.