Weil am Rhein Auf gefüllte Blüten verzichten

Alexander Anlicker
Der Frühling ist draußen: Im Gewächshaus wachsen schon die Blumen für die nächste Pflanzrunde im Mai heran, erklärt Stephan Schmieder. Foto: Alexander Anlicker

Stadtgärtnerei: Jährlich werden rund 13.000 Pflanzen in den Boden gebracht.

Weil am Rhein - Narzissen und Vergissmeinnicht sorgen für bunte Farbtupfer auf den öffentlichen Grünflächen. Weil am Rhein. Während der Frühling in der Stadt Einzug hält, wird in den Gewächshäusern der Stadtgärtnerei schon die Maibepflanzung großgezogen.

Die Stadtgärtnerei als eigenständige Abteilung unter dem Dach des städtischen Betriebshofs ist vor 25 Jahren aus der Stadt ins Nonnenholz gezogen. Sie kümmert sich nicht nur um die Bepflanzung von Beeten sowie der unzähligen Blumenkübel in der Innenstadt. Auch die Pflege der Sportplätze im Nonnenholz sowie in Friedlingen und Haltingen gehört zu den Aufgaben der Gärtner. Allein zwei Mitarbeiter sind zum Frühlingsbeginn damit beschäftigt die Rasenflächen vertikutieren, also altes Schnittgut und Moos zu entfernen und den Boden zu belüften, sowie zu düngen.

Sträucher, Kraut und Rosen werden gestutzt

Insgesamt 16 Mitarbeiter, inklusive eines Auszubildenden, zählt das Team um den Leiter der Stadtgärtnerei, Stephan Schmieder.

„Wir hatten dieses Jahr einen der mildesten Winter, die ich bisher in Weil erlebt habe“, sagt Schmieder, der seit rund 30 Jahren bei der Stadtgärnerei arbeitet. Entsprechend gut kam sein Team in den vergangenen Wochen auch voran.

Die Bäume sind weitgehend geschnitten, derzeit werden die letzten Sträucher gestutzt, das Kraut auf Staudenbeeten sowie Rosen zurückgeschnitten. Außerdem haben die Mitarbeiter den Frühlingsflor ausgebracht. Die blühenden Pflanzen in den Beeten und Blumenkübeln sorgen für Frühlingsstimmung in der Stadt. Etwas später blühte es in diesem Jahr entlang der Hauptstraße. Hier erfolgt die Frühlingsbepflanzung erst nach dem Buurefasnachsumzug, berichtet Schmieder.

Im Herbst- und im Frühjahr bringen die Gärtner rund 13 000 Pflanzen in den Boden. An exponierten Stellen werden Beete und Pflanzkübel bis zu vier mal jährlich neu bepflanzt. Für die Blütenpracht im Frühling sorgen auch tausende Blumenzwiebeln, die in den vergangenen Jahren in den Boden gebracht wurden. Der Trend gehe seit Jahren in Richtung naturnahe Bepflanzung mit Stauden, erklärt der Gartenexperte auf Nachfrage. Diese kämen auch mit extremen, wie beispielsweise trockenen Standorten, zurecht. Außerdem würden sie durch das gute Nahrungsangebot mehr von Insekten aufgesucht.

Insekten- und Vogelwelt sind rückläufig

„Man merkt schon, dass die Insekten- und Vogelwelt rückläufig sind“, stellt Schmieder fest. Die Stadtgärtnerei schaut daher schon seit Jahren auch beim Wechselflor darauf, dass nur Blumen gepflanzt werden, die auch von Insekten angeflogen werden.

Tipp für Hobbygärtner: Keine gefüllten Blüten

Der Profi rät Hobbygärtnern, im heimischen Garten auf Zierpflanzen mit gefüllter Blüte zu verzichten. Bei diesen Züchtungen sind die Staubblätter in normale Blütenblätter umgewandelt. Und ohne Pollen gibt es kein Nahrungsangebot für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.

Für Stadtgärtnerei ist es auch selbstverständlich, dass auf Herbizide, wie das umstrittene Glyphosat, verzichtet wird. „Seit ich hier bin, haben wir so etwas noch nie eingesetzt“, sagt Schmieder.

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