Der Ausbau des Fernwärmenetzes schreitet aktuell im Neubaugebiet Hohe Straße voran. Doch auch für die Leopoldshöhe werden Weichen gestellt. Ob Friedlingen ans Netz gelangt, ist hingegen noch unklar.
Infrastruktur: 2018: Hohe Straße, 2019: Leopoldshöhe – und 2020 Friedlingen?
Der Ausbau des Fernwärmenetzes schreitet aktuell im Neubaugebiet Hohe Straße voran. Doch auch für die Leopoldshöhe werden Weichen gestellt. Ob Friedlingen ans Netz gelangt, ist hingegen noch unklar.
Von Marco Fraune
Weil am Rhein. Die erste von drei Etappen im Ausbaufahrplan erfolgt aktuell mit dem Neubaugebiet neben dem Vitra-Areal. „Bis Ende dieses Jahres sind alle Leitungen gelegt“, erklärt Bürgermeister Rudolf Koger, der bei dem Ausbau der Fernwärmeleitung vor allem als Kaufmännischer Werksleiter der Stadtwerke agiert.
Schon jetzt beläuft sich das gesamte Wärmenetz in Weil am Rhein auf 2,2 Kilometer, hinzu kommen im Neubaugebiet 1,5 Kilometer. „Mit dem Ausbau liegen wir im Zeitplan“, freut sich Koger.
Leopoldshöhe
Während hier aufgrund des festgelegten Anschluss- und Benutzungszwangs klar ist, dass die neuen Anwohner auf die Fernwärme zurückgreifen, muss in diesem Jahr im Bereich Leopoldshöhe noch Überzeugungsarbeit geleistet werden. Eingebunden ist der mögliche Anschluss der Häuser in das Quartierskonzept, das hier derzeit läuft. Denn die beauftragte Firma Endura Kommunal aus Freiburg steht in Kontakt mit den Eigentümern auf der Leopoldshöhe und analysiert mit diesen insgesamt die Möglichkeiten einer energetischen Sanierung der Gebäude. Die Nahwärme stellt dabei ein Thema dar, wenn es darum geht, sich Gedanken über die Modernisierung der Heizungsanlage zu machen. Gerade um die älteren Häuser geht es also.
Koger muss als kaufmännischer Werksleiter der Stadtwerke dann analysieren, wie groß das Interesse der Eigentümer ist und wo genau deren Häuser liegen. Denn klar ist, dass sich die Gebäude möglichst wie an einer Perlenschnur entlang ziehen sollen. Das Schlagwort „wirtschaftliche Gesichtspunkte“ nennt Koger im Zusammenhang mit der Gesamtnetzplanung.
Mit exakten Zahlen, wie viele Interessenten es schon gibt, hält er sich aber noch bedeckt. Seit längerem bekannt ist, dass die Wohnbau mit der Breslauer Straße 21, 23 und 25 sowie die evangelische Johannesgemeinde sowie die Amann Wohnbau, die auf dem vormaligen Kirchengrundstück vier Wohnhäuser errichtet, mit im Boot sind. Ob das ins Auge gefasste Ziel erreicht werden kann, das Fernwärmenetz bis zum Rathaus auszubauen und möglichst auch bis zum Kant-Gymnasium, muss noch ausgewertet werden. Eine mögliche Biomassenzentrale am Kant-Gymnasium und eine eingeplante an der Römerstraße, von der das Neubaugebiet versorgt wird, sollen dann Teil der Infrastruktur sein.
Friedlingen
Nachdem dieses Jahr das Neubaugebiet an der Reihe ist und die Leopoldshöhe im nächsten Jahr folgen soll, steht für 2020 dann Friedlingen auf dem Fernwärme-Ausbauzeitplan. Koger: „Wir sind in Gesprächen, aber noch lange nicht so weit, wie auf der Leopoldshöhe.“
So laufen aktuell noch Gespräche, wobei auch hier der Bürgermeister noch etwas vage bleibt. „Wir versuchen, Firmen und Privathaushalte von den Vorteilen zu überzeugen.“
Soweit dann die Interessensbekundungen vorliegen, wird auch hier ein Strich darunter gemacht und summiert, ob sich das Vorhaben Fernwärmenetzausbau für den Bereich Friedlingen rechnet.