Weil am Rhein. Mit einer Finissage um 16 Uhr wird am Sonntag, 27. Juli, im Museum am Lindenplatz die erfolgreiche und mit vielen weiteren Details präsentierte Ausstellung „Erwin Bowien - Zwischen Geist und Welt“ abgeschlossen. Die meisten Exponate wandern dann weiter nach Solingen, wo das dortige Kunstmuseum die Retrospektive aus Weil am Rhein übernimmt. Der 1899 in Mülheim an der Ruhr geborene und in Berlin und Neuchatel aufgewachsene Maler Erwin Bowien hatte ein sehr bewegtes Leben. Ab 1950 machte Erwin Bowien Weil am Rhein, wo seine Eltern seit 1934 lebten, zu seinem zweiten Lebensmittelpunkt neben Solingen. Exponate wandern zum Kunstmuseum Solingen Die ihm gewidmete Ausstellung „Zwischen Geist und Welt“ greift Bowiens spannende und bewegte Biografie auf. Sie ist der rote Faden durch die Ausstellung. Gemälde, die an den wichtigsten Stationen seines Lebens entstanden sind, und Werke, die Orte seines Wirkens zeigen, sind in dieser umfassenden Retrospektive ausgestellt. Dazu zählen Ansichten der Stadt Weil am Rhein, des Weiler Rheinhafens und weitläufige Aussichten vom Tüllinger in die Rheinebene genauso wie holländische Dünenbilder, die raue skandinavische Natur, Münster- und Dombilder von Freiburg, Speyer und Worms und impressionistische Stadtansichten von Paris. Neben der Malerei stehen auch die Person des Künstlers und seine Liebe zu Literatur im Blickpunkt. Bowien war nicht nur ein wissensdurstiger Leser, sondern auch Schriftsteller. Er hat mehrere Novellen und kleine Gedichte verfasst, er schrieb Tagebuch (Titel „Les heures perdues du matin“) und am Lebensende seine Autobiografie. Die Ausstellung „Erwin Bowien. Zwischen Geist und Welt“ ist die umfassendste Ausstellung, die je in Weil am Rhein über den Maler und Schriftsteller Erwin Bowien gezeigt wurde. Dank Leihgebern wie dem Freundeskreis Erwin Bowien, dem Kunstmuseum Solingen und vielen Privatpersonen können Werke präsentiert werden, die noch nie in Weil am Rhein gezeigt wurden. Um dem Schaffensdrang des Malers Bowien gerecht zu werden (sein Werkverzeichnis umfasst über 2800 Ölgemälde, Aquarelle, Pastellzeichnungen, und vieles mehr) werden neben den Originalen auch eine Vielzahl von seinen Werken mittels moderner Medien gezeigt. Zusammenarbeit mit Rijksmuseum Amsterdam Die Ausstellung hat ein sehr großes überregionales Echo gefunden. In Zusammenarbeit mit dem Rijskmuseum Amsterdam und dem niederländischen Königshaus konnten wichtige Werke des Malers aus der Zeit von 1932 bis 1942 in digitaler Form präsentiert werden. Einmal mehr hat der Museumskreis außergewöhnliche Präsentationsformen gefunden, um ein Künstlerleben vor dem Hintergrund des 20. Jahrhunderts darzustellen. Die nächste Ausstellung im Museum am Lindenplatz wird am Sonntag, 12. Oktober, eröffnet und befasst sich mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs. Eine Ausstellung, die im Rahmen des Netzwerks der oberrheinischen Museen vom Museumskreis und der neuen Kuratorin Anita Fuchs entwickelt wird.