Weil am Rhein Bahn investiert 27 Millionen Euro

Weiler Zeitung

Umschlagbahnhof: Neues elektronisches Stellwerk in Betrieb / 65 Weichen und 81 Signale werden gesteuert

Das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) Weil am Rhein, das im Rahmen des Projekts Ausbau- und Neubaustrecke im Rangierbahnhof gebaut wurde und das bestehende Stellwerk an der Hangkante ersetzt, ist an Ostern in Betrieb gegangen. Insgesamt wurden einschließlich der Steuerung von Weichen und Signalen 27 Millionen Euro investiert.

Weil am Rhein. Das neue Stellwerk übernimmt fortan die Zugsteuerung im Abschnitt zwischen dem Katzenbergtunnel und Basel Badischer Bahnhof. Damit ersetzt das ESTW das bestehende Relaisstellwerk (RSTW) aus dem Jahr 1985, das nicht nach den aktuellen technischen Standards umgebaut werden kann. Die Investitionskosten für die Umstellung der Stellwerkstechnik betragen laut Bahn rund 11,9 Millionen Euro.

Die Inbetriebnahme des ESTW erfolgte in einer nächtlichen Sperrpause in der Nacht zum Ostersonntag. Bei der Deutschen Bahn ist dies eine Premiere: Die RSTW-Technik wurde nicht modernisiert, sondern vollständig auf ESTW-Technik umgerüstet. Lediglich die Außenanlagen, zu denen unter anderem die Signale und Weichen gehören, bleiben nahezu unverändert bestehen. „Mit dieser Erneuerung wird die Funktionalität erhöht und gleichzeitig auf die neueste Technik umgestellt“, teilt die Bahn mit.

Das ESTW wird aus einer eigens dafür errichteten Zentrale in Basel gesteuert. Bisher haben die insgesamt 99 Weichen und 49 Signale Fahrdienstleiter im alten Stellwerk gestellt, das Tag und Nacht durchgängig besetzt sein musste.

Anspruchsvolle Planungsphase

Ab Mitte des Jahres übernimmt das elektronische Stellwerk ebenfalls die Aufgaben von vier mechanischen Stellwerken des Rangierbahnhofs in Weil am Rhein. Dies beinhaltet die Steuerung von 65 Weichen und 81 Signalen. Hierfür wurden weitere 15 Millionen Euro investiert.

Die Planung und Vorbereitung der Umschaltarbeiten nahm fast ein Jahr in Anspruch. Die Umsetzung dauerte ein weiteres Jahr von März 2017 bis März 2018. Die Streckensperrungen für diese Arbeiten und für die Inbetriebnahme mussten bereits zwei Jahre im Voraus stundengenau beantragt werden, um Beeinträchtigungen des Zugverkehrs auf der Rheintalbahn zu vermeiden. Alle Arbeiten konnten termingerecht umgesetzt werden, Auswirkungen auf den Fahrplan gab es dabei keine.

Mit dem Einsatz moderner Leit- und Sicherungstechnik werden die Betriebsabläufe zunehmend automatisch gesteuert und überwacht. Das ist nicht nur unter Kostenaspekten von Vorteil, sondern ermöglicht auch eine verbesserte Auslastung der Bahnstrecken und eine höhere Qualität der Betriebsführung. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Stellwerke, die die Weichen und Signale beispielsweise bei der Einfahrt in einen Bahnhof stellen.

Verbesserte Auslastung der Bahnstrecken

Elektronische Stellwerke liefern die Basis für einen deutlich höheren Automatisierungsgrad in der Betriebsführung. Dabei übernehmen Rechner die Einstellung der Fahrstraßen, wodurch sich Überwachung und Steuerung räumlich konzentrieren lassen. Die neuen, modernen Stellwerke sind in sogenannten Unterzentralen oder Zentralen organisiert, die meist untergeordnete Stellwerke wie das in Weil am Rhein steuern. Beim ESTW Weil am Rhein ist diese Zentrale in Basel eingerichtet.

 Weitere Infos unter www.karlsruhe-basel.de und in den sozialen Netzwerken.

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