Seit 50 Jahren ist ein Bahndurchstich nach Friedlingen schon im Gespräch, so lange bemüht sich die Stadt immer wieder um eine Realisierung dieses für die innerstädtische Verkehrsentwicklung bedeutsamen Projekts. Doch bislang vergebens. Und die Chancen, dass dieser Durchstich noch Realität werden könnte, tendieren gegen Null. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. „Ich sehe keine Chance mehr für den so wichtigen Durchstich“, sagt Erster Bürgermeister Christoph Huber auf Nachfrage unserer Zeitung. Weil das Regierungspräsidium Freiburg und das Land dem Weiler Anliegen keine Priorität einräumen, hat das Wunschprojekt, das manche Verkehrsprobleme lösen würde, auch keine Chance, in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen zu werden. Denn das wäre die Voraussetzung, damit ein Durchstich finanziert wird. Die Kostenschätzungen schwanken zwischen 11,3 Millionen Euro (Stand 2009) bis zu 50 Millionen (Stand 2013). Und zuletzt war noch von 30 Millionen Euro Kosten die Rede. Wie aussichtslos das Weiler Bemühen um den Durchstich ist, hat auch eine Äußerung von Norbert Barthle (CDU), dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, deutlich gemacht, als er zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Armin Schuster im Landkreis Lörrach unterwegs war und sagte: „Wenn das Land ein Projekt nicht anmeldet, hat es auch keine Chance, aufgenommen zu werden.“ Dabei hatte Huber persönlich im Mai 2013 den Antrag fertiggestellt und nach Freiburg gesandt. „Es ist bedauerlich, dass das Regierungspräsidium entgegen einer schriftlichen Zusage des früheren Regierungspräsidenten Julian Würtenberger, sich für eine Höherstufung stark zu machen, heute nichts mehr davon wissen will“, stellt Huber fest und fügt hinzu: „Irgendwo ist das Durchstich-Projekt auf der administrativen Ebene des Regierungspräsidiums in Freiburg hängengeblieben.“ Statt der gewünschten Aufwertung wurde das Projekt sogar noch in den weiteren Bedarf zurückgestuft. Begründung: „Zu teuer“ und „bringt zu wenig“ (siehe auch nebenstehender Bericht). Einen letzten Versuch hatte die Stadtverwaltung Ende April dieses Jahres unternommen und im Rahmen der Offenlage des Bundesverkehrswegeplans in Berlin direkt interveniert. Doch bis heute gibt es keine Reaktion.