Weil am Rhein Bahngrundstück wird versteigert

Beatrice Ehrlich
Das zu versteigernde Grundstück der Deutschen Bahn liegt nicht weit von der Autobahn und der Landesgrenze entfernt. Foto: zVg/Immobilienauktionshaus Deutschland

In Berlin kommt ein Gelände mit neun Kleingärten darauf unter den Hammer.

Bei einer Grundstücksauktion in Berlin wird am Donnerstag, 19. Juni, ein Grundstück der Deutschen Bahn in Weil am Rhein versteigert.

Das Immobilienauktionshaus Deutschland hat von der Deutschen Bahn als Eigentümer den Auftrag erhalten, dass in der Lustgartenstraße gelegene Objekt im Rahmen der großen Sommer-Auktion zum Aufruf zu bringen, ist einer Pressemitteilung des Auktionshauses zu entnehmen.

Grundstück liegt nahe des Grenzübergang

„Bei dem Areal in Weil am Rhein handelt es sich um ein Grundstück in der Nähe des Grenzübergangs zur Schweiz“, erläutert der öffentlich bestellte Grundstücksauktionator Matthias Knake, Geschäftsführer des Auktionshauses, auf Nachfrage.

Auf einer Teilfläche des Grundstücks befänden sich neun Kleingärten, die Pachtverträge müssten vom Erwerber übernommen werden. Das Mindestgebot in der Auktion für das rund 2104 Quadratmeter große Grundstück liegt demnach bei 39 500 Euro zuzüglich Aufgeld. Das liege deutlich unter dem anhand des Bodenrichtwerts errechneten Preises für die angrenzenden gemischten Bauflächen. Da unklar sei, wann das Gelände letztlich von Bahnzwecken entwidmet werden könnte – derzeit ist das ausdrücklich nicht der Fall, wie das Auktionshaus festhält – sei der Kauf des Grundstücks gewissermaßen „eine Wette auf die Zukunft“, sagt Knake. Die Entscheidung über eine Entwidmung des Geländes von Bahnzwecken obliegt dem Eisenbahn-Bundesamt.

Stadtverwaltung prüft Erwerb des Grundstücks

Bei der Stadt Weil am Rhein sind die Verantwortlichen bereits auf die Versteigerung des Grundstücks aufmerksam geworden. „Die Stadt Weil am Rhein prüft, ob ein Erwerb der Fläche interessant ist“, lässt Bürgermeister Lorenz Wehrle auf Nachfrage dieser Zeitung wissen. Im Flächennutzungsplan sei die Fläche als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen, fügt er hinzu. Dies werde sich voraussichtlich auch bei dessen aktuell im Verfahren befindlichen Fortschreibung nicht ändern.

Von einem Verkauf des Grundstücks wären auch Weiler Kleingärtner betroffen, die in der Bahn-Landwirtschaft, einer betrieblichen Sozialeinrichtung der Deutschen Bahn organisiert sind. Deren Pachtverträge blieben vom Verkauf unberührt, teilt Karl Born, Vorstandsvorsitzender des Hauptverbands der Bahn-Landwirtschaft in Karlsruhe mit.

„Pachtverträge mit den Kleingärtnern bleiben vom Verkauf unberührt“

Rund 1700 Quadratmeter des betreffenden Grundstücks unterliegen einem Generalpachtvertrag zwischen der Deutschen Bahn und dem Hauptverband der Bahn-Landwirtschaft, der seinerseits neun Parzellen an die Kleingärtner unbefristet unterverpachtet hat. Was sich lediglich ändern werde, so Born, ist, dass der Erwerber der Fläche anstelle der Deutschen Bahn Vertragspartner des Bahn-Landwirtschaft Hauptverband würde.

Eine Kündigung einer oder mehrerer Parzellen durch den neuen Eigentümer nach dem Erwerb der Gartenanlage sei aufgrund des Bundeskleingartengesetzes schwierig und nur in einem sehr eng gefassten Rahmen möglich, versichert er.

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