Weil am Rhein Bauliche Entwicklung der Stadt mitgeprägt

Weiler Zeitung
Trauer um Heinz Neukirch                        Foto: Monika Merstetter Foto: Weiler Zeitung

Nachruf: Heinz Neukirch, früherer langjähriger Leiter des Tiefbauamts, im Alter von 90 Jahren gestorben

Weil am Rhein /Rümmingen (mme). Kaum einer hatte so viel mit der baulichen Entwicklung der Stadt nach dem Krieg zu tun wie Heinz Neukirch, der ehemalige langjährige Leiter des Tiefbauamts. Jetzt ist der geschätzte Mann, der in Rümmingen wohnte, im Alter von 90 Jahren gestorben.

Heinz Neukirch ist am 5. März 1927 in Basel geboren, zur Schule gegangen und absolvierte auch dort eine Lehre als Bauzeichner, da für ihn nie etwas anderes als der Bau in Frage kam, zumal sein Vater schon Polier war. Als die Familie nach dem Krieg nach Deutschland übersiedelte – bis zu seiner Heirat wohnte er in Haltingen und später in Rümmingen – schloss er nicht nur eine Maurerlehre an, sondern er erlangte auch früh den Meisterbrief und brachte es bis zum Oberbauwart. 1949 trat er als Techniker in die Dienste der Stadt ein.

Das erste Projekt war damals der Schwimmbadbau. Viele markante Bautätigkeiten folgten wie Wiederinstandsetzung der Friedensbrücke, Bunkerbeseitigungen, Bändlegrund, Zollanlage, Flurbereinigung, Rebumlegung und Vorarbeiten zur LGS. Durch den Zustrom vieler Mitbürger wuchsen ganze Stadtteile, was eine sorgfältige Planung der Bauverwaltung notwendig machte, da dies auch strukturelle Maßnahmen erforderte. In den ersten zehn bis 15 Jahren war fast alles Pionierarbeit, das Leben musste nach den Kriegsjahren erst einmal weitergehen.

Während seiner Dienstzeit arbeitete er unter vier Bürgermeistern beziehungsweise Oberbürgermeistern: Hartmann, Schellenberg, Boll und Willmann. Zu allen fand er gleich den richtigen Draht. Ebenso zu den Ortsvorstehern nach den Eingemeindungen. „Ohne meine guten Mitarbeiter, hätte die viele Arbeit so nicht bewerkstelligt werden können“, sagte Heinz Neukirch einmal, zu dessen geflügelten Worten „Es ist alles im Fluss“ gehörte, wenn er im Gemeinderat zum Baufortschritt von Projekten gefragt wurde.

Damals unterlagen dem Bauamt zahlreiche Abteilungen wie Müllabfuhr, Werkhof, Gärtnerei, Elektrik, Wasserwerk oder Friedhof. Beim in den 70er Jahren gegründeten Wasserverband südliches Markgräflerland war Heinz Neukirch Geschäftsführer. Die Voraussetzung für die spätere Leitung des Tiefbauamts nach der Aufteilung von Hochbau und Tiefbau schaffte er sich mit der Prüfung zur höheren Laufbahn am Staatstechnikum und Regierungspräsidium Karlsruhe.

1990 ging Heinz Neukirch in Rente. Auch danach konnte er nicht unerkannt durch die Stadt gehen. Er war immer beliebt, und geschätzt wurde seine zupackende unkomplizierte Art, gepaart mit seinem Humor. Sein wichtigster Termin, den er nie verstreichen ließ, war der monatliche Altstadträtestammtisch, wo seine zahlreichen Anekdoten immer für Gesprächsstoff sorgten.

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