Weil am Rhein Baumängel und die übliche Revision

Weiler Zeitung

Sanierung: Laguna Badeland und Saunaparc werden generalüberholt / Kosten von über einer Million Euro

Auf „Urlaubsgefühle ganz nah“, mit denen das Badeland Laguna gemeinhin wirbt, müssen Wasserratten noch eine Woche verzichten. Das Spaßbad wird gerade generalüberholt. Für Saunafreunde allerdings öffnen sich heute wieder die Türen – nach zehntägiger Revision.

Von Jasmin Soltani

Weil am Rhein. Von außen sind die Bauarbeiten nur bedingt einsehbar. Blauweiß gestreift stehen die Stühle hinter der Glasfront rund um das Sportbecken. Doch das Becken ist leer, der Hubboden angehoben, und statt Badelustige und Schwimmsportler geben sich wie im ganzen Haus die Handwerker die Türklinke in die Hand.

Neue Lüftungsanlage Neben Reinigungsarbeiten stehen im Sportbecken elektrische und mechanische Wartungen an, die Hydraulikstempel werden kontrolliert. Die alte, in die Decke der Sanitärräume eingebaute Lüftungsanlage, die einigen Ärger mit Besuchern und einen Rechtsstreit mit der Baufirma verursacht hatte, wurde aus der Zwischendecke entfernt, eine neue Anlage ist bereits auf dem Dach montiert. „Wir hoffen, dass wir jetzt auch eine bessere Luftqualität haben werden“, sagt Carl-Stephan Matti, der Laguna-Geschäftsführer. Jetzt wird die Decke wieder instand gesetzt und die Einbauten in den Umkleideräumen müssen wieder montiert werden.

Nirgends ist Wasser auch nicht in den Becken des Spaßbads. Im Eltern-Kind-Bereich ist durch mangelnde Luftzirkulation die Decke aufgeweicht. Nun wurde für bessere Hinterlüftung gesorgt, neue Deckenelemente werden montiert. Kleine Schäden am großen Spaßbecken sind beseitigt, rundherum am Hallenboden die ausgeschwemmten Fugen zwischen den Quarzitfliesen repariert worden.

Chlor macht alles kaputt

Im Rutschturm werden gerade verrostete Rohre ersetzt. Fliesen im Landeturm des Rutschbeckens müssen noch ersetzt werden, Glaselemente im Lichtschacht sind wieder abgedichtet worden. „Chlor macht alles kaputt“, sagt Matti. Selbst Edelstahl greife es in Kombination mit warmem Wasser an. Deshalb könne nur V4A-Edelstahl höchster Güte verwendet werden.

Auch sonst sind vielerorts Maler- und Putzarbeiten. Im Gastronomiebereich sind die Handwerker fast fertig. Außen werden die undichten Teile zwischen Dach und Fassade gerade erneuert – eine Maßnahme, die ebenfalls erst nach einem Rechtsstreit angegangen werden konnte.

Eine Menge Arbeit liegt noch vor den zehn Betrieben, die teilweise gleichzeitig im Badeland zu Gange sind. Schließlich ist es fünf Jahre nach der Einweihung des Neu- und Erweiterungsbaus die erste große Pflege- und Sanierungsmaßnahme. Fünf Tage werde es benötigen, bis das Wasser in allen Becken wieder gefüllt und auf 34 Grad Betriebstemperatur gebracht sei – 1500 Kubikmeter insgesamt.

Arbeiten im Zeitplan

Warum die Revision angesichts der immensen Arbeit nicht in kürzeren Abständen durchgeführt wird? Schließlich sind laut Matti zwei Millionen Menschen in den vergangenen fünf Jahren durch das Bad gegangen. „Wenn wir pflegen, dann richtig“, sagt er und verweist auf den rasch einsetzenden Besucherrückgang, wenn das Bad mal für eine Weile schließen musste. „Bis wir die Gäste dann zurückgewonnen haben, dauert es lange“, betont der Geschäftsführer. So habe es nach der letzten Schließung vor der großen Erweiterung drei Jahre gebraucht, bis die alten Besucherzahlen wieder erreicht waren. „Jetzt haben wir mehr Besucher und werden nach der Sanierung wieder eine Talfahrt erleben“, prophezeit er. Am 28. September um 13 Uhr soll das Spaßbad wieder öffnen. „Wir sind im Zeitplan“, blickt Matti gleichwohl optimistisch nach vorne.

Neue Öfen in der Sauna

Auch im Saunaparc hatte sich einiges an Reparatur- und Pflegebedarf angehäuft. In den Schwitzräumen wurden die Bänke, wo nötig, demontiert und komplett aufgearbeitet, die Wände abgeschliffen, die Elektroöfen gereinigt, die Steine erneuert. Die Gipfelsauna erhielt einen komplett neuen Ofen. In den Duschanlagen der Frauen mussten neue Abflussrinnen eingebaut werden. Der schlechte Wasserabfluss hatte Schäden in der Decke der Herrendusche verursacht, die nun ebenfalls saniert wurde. Auch im Ruheraum musste die Decke wegen Wasserschadens in der darüberliegenden Gastronomie erneuert werden.

Sauna öffnet heute

Mit rund 250 bis 300 Besuchern rechnet Matti, wenn die Sauna heute nach zehntägiger Schließung wieder öffnet – frisch herausgeputzt auch der Kuppelraum und das Außenbecken.

Am Ende dürfte die umfangreiche Revision im Badeland und Saunaparc insgesamt mehr als eine Million Euro kosten. Matti: „Die meisten Arbeiten entstanden durch Bauschäden.“

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