Mit 16 Jahren kam sie nach Weil am Rhein, es folgten eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester, aber dann trat ihr Händchen für die Kunst zu Tage, woraufhin ein Studium an der Gewerbeschule Basel folgte, später in München. Im Jahr 1942 nach Friedlingen zurückgekehrt, gründete sie dort ein Atelier, in dem hauptsächlich aus Sandstein und Betonguss Skulpturen sowie Reliefs entstanden, die den Menschen in seinen verschiedenen Erscheinungsformen darstellen. Ab den 1950er-Jahren folgten auch verstärkt öffentliche Aufträge, was sich an den genannten Werken in Weil am Rhein bis heute noch niederschlägt, wobei sie über zwei Jahrzehnte zwischen Skulptur und reliefartigen Darstellungen variierte.
Soziales Engagement
Doch sie war auch weit über die Grenzen hinaus bekannt – unter anderem durch Ausstellungen in Paris und Monte Carlo. Politisch aktiv wurde Clauss Anfang der 1970er-Jahre, als sie sich stark gegen die Planung des Autobahnbaus durch Friedlingen wehrte. Ab 1980 agierte sie sich als Stadträtin der Grünen, was auch zu wahren Redeschlachten mit dem Alt-OB Otto Boll führte, rekapituliert Merstetter in ihrem Portrait. Doch aufgrund ihres sozialen Engagements war Clauss bei vielen Bürgern beliebt.