Weil am Rhein Bestens gelaunt und gekonnt im Einsatz

Weiler Zeitung

Fasnacht: 1500 Zuschauer verfolgen das Narrenbaum-Setzen in Alt-Weil / 27,50 Meter langes Exemplar

Kaltes, trockenes Winterwetter, eine Kulisse mit etwa 1500 Zuschauern und heitere Stimmung später am Abend in den Cliquenbeizen rund um den Lindenplatz: Es verwunderte nicht, dass am Samstagnachmittag die Narrenbaum-Aktivisten um „Bammert“ Tobias Nordmann und IG-Straßenfest-Chef Uwe Wissler zufrieden waren mit dem Narrenbaumsetzen als Auftakt für die Straßen-Buurefasnacht.

Von Ralph Lacher

Weil am Rhein. „Vor toller Kulisse macht der Stichel-Einsatz erst so richtig Spaß“, freute sich Tobias Nordmann unterm Narrenbaum, dem 36. in Alt-Weil. Stichel sind die hölzernen Teile, mit denen per Zacken-Kette der Narrenbaum in die Verankerung gehievt wird. An diesen Sticheln waren heuer zwar keine Politik-Promis am Werke, wie in der Vergangenheit schon der Fall. Trotzdem waren die gestandenen Mannen der Cliquen Rhy-Waggis und Räbbuure bestens gelaunt und gekonnt im Einsatz.

Diesen Einsatz moderierte IG Straßenfasnachts-Chef Uwe Wissler ebenfalls bestens gelaunt und bis er voller Stolz verkünden konnte „Ä Traum, ä Traum – de Wiiler Narrebaum“. Wie gewohnt umrahmten die Zinke-Waggis das gut eineinhalbstündige Zeremoniell und wie gewohnt briet Hanspeter „Jean-Piere“ Bader 160 Eier nebst Speck über offenem Feuer. Sein Assistent war ein ungewohnter, denn als Ersatz für den Grippe-kranken Horst „Hassa“ Dauter sprang Guido Hoferer ein – und agierte souverän.

Das eigentliche Narrenbaumstellen zelebrierten die Mannen von Tobais Nordmann wie in den 35 zurückliegenden Jahren nicht als närrisch-ausgelassenes, sondern als ein vom Flair gewissenhaften Handwerks getragenes Spektakel. Unter dessen Gästen hatte Wissler dieses Jahr – wie er humorvoll immer wieder erwähnte – „wegen geschtern nacht“ nicht die ganz große VON-Prominenz mit deren Chef Klaus-Peter Klein an der Spitze, aber immerhin den Vogt Dreiländereck Markus Messmer aus Maulburg und seinen Vorgänger Klaus Preusch aus Weil am Rhein begrüßen können. Auch Rathaus-Prominenz fehlte, aber auch das kein Problem, wie Wissler betonte.

Der diesjährige Narrenbaum ist 27,50 Meter lang und 726 Kilo schwer. Wissler betonte dabei, dass man in Weil am Rhein den Narrenbaum nicht stellt, sondern passgenau setzt.

Nachdem man seitens der Baumsteller eine Zeit lang ziemlich gemütlich zur Sache gegangen war, kam nach gut einer Stunde ein klein bisschen Hektik auf – die Tanne drohte schräg in die Verankerung im Kopfsteinpflaster des Lindenplatzes zu rutschen. Doch mit gekonntem Sticheleinsatz brachten die Mannen um Nordmann das schöne Teil schön gerade in die Verankerung, der Narrenbaum war gesetzt um genau 16.16 Uhr.

Räbbuure-Alt-Cliquenchef „Wolfi“ Hanser half Zsolt „Isti“ Istenes in die Steigeisen, dieser kletterte die Tanne hoch, brachte den von Gärtnermeister Dieter Bache geschaffenen Tannen-Reisig-Ring mit den hölzernen Symbolfiguren der Buurefasnacht unter der Krone an. IG Straßenfasnacht-Chef Wissler verkündete den von Lukas Renk von den Rhy-Deufeln verfassten Baumspruch.

„12 Monät häm mir druff gwartet, dass d’Fanacht endlich startet. Wenn jetzt de Narrebaum stoht, wuesse mir, dass es endlich widder goht. Ob alt oder jung, es isch einerlei, lebe alli nur für d’Narretei. Es isch eso, es blibt eso – ich sag nur no Wileri-Wilero“.

Da waren die Absperungen aufgehoben, die Zinke-Waggis sangen zur Übergabe der Tanne noch einige Weisen, ehe es sich die Zuschauer und die Akteure an den Cliquenständen und in den Domizilen von Mooswaldsiche, Rhy-Waggis, Räbbuure und Spielmannszug noch lange gut gehen ließen.

FOTOGALERIE Weitere Fotos unter www.dieoberbadische.de

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading