Weil am Rhein Betriebe buhlen um den Nachwuchs

Weiler Zeitung

Ausbildungsbörse: Bandbreite der Aussteller reicht vom Steinmetz bis zum Industriemechaniker

Einen großen Andrang hat auch die 24. Auflage der Ausbildungsbörse in Weil am Rhein erlebt. Betriebe buhlten am Samstag um Aufmerksamkeit, Schulabgänger sammelten einen Haufen Informationen.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Andreas Läufer kann durchaus als Exot bezeichnet werden. Der Meister von „Grabmale Bernhard“ aus Alt-Weil sucht einen Lehrling, der Steinmetz/Steinbildhauer werden will. Erstmals bei der Azubi-Börse in seiner Stadt dabei, liefert er an seinem Stand mit Hammer und Meißel einen greifbaren Eindruck von der Tätigkeit. „Der Beruf ist noch nicht bekannt. Hier ist die Möglichkeit, auf unseren Betrieb aufmerksam zu machen“, hofft Läufer auf junge Nachwuchskräfte. In den vergangenen Jahren hatte er immer einen Lehrling, doch da sich die Bewerberzahl mittlerweile sehr in Grenzen hält, geht er neue Wege, einen Azubi an Land zu ziehen.

Erstmals bei der Börse dabei ist auch die „Maryan beachwear group“, die vom Hauptsitz Murg einen deutlich weiteren Weg hatte und direkt mit zwei Personalverantwortlichen und zwei Azubis Rede und Antwort steht. Ungefähr 15 Azubis beschäftigt die Firma, die ein Musteratelier für Bademoden in Murg sowie dort eine große Entwicklungs- und Schnittabteilung betreibt. Weil am Rhein habe sich aufgrund des Zeitpunktes der Messe angeboten, außerdem gebe es immer mehr Bewerber aus dem Wiesental und dem Raum Lörrach. „Der Beruf Modenäher ist unheimlich vielfältig und interessant“, wirbt Kathrin Zellmer von der Personalabteilung, „doch wir benötigen Azubis, ansonsten droht der Beruf hier auszusterben“.

Noch reichlich Bewerber hat „Auma“ aus Müllheim. Das Unternehmen entwickelt und baut elektrische Stellantriebe und Armaturengetriebe. Lukas Kiefer, der kurz vor dem Abschluss seiner dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Industriemechaniker steht, ist einer von 45 Lehrlingen des Unternehmens. Was diese leisten müssen, schildert er am Stand und zeigt es anhand einer Kniehebelpresse, die im ersten Lehrjahr hergestellt wurde, und einem Schwenk-armroboter als eine Abschlussprüfung von Azubis. „Allgemein gab es in den vergangenen Jahren etwas weniger Bewerber, doch wir haben noch genug“, weiß er darum, dass nach guten Nachwuchskräften gesucht wird. Und diese würden nach der Lehre auch übernommen.

Wie es mit Mohammed Wadda nach der Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel bei Carhartt weitergeht, weiß der 22-Jährige noch nicht. Das liegt aber nicht an seinem Engagement, sondern an seinem Aufenthaltsstatus. Aktuell sei er als Flüchtling aus Gambia in Weil am Rhein geduldet. Über die 3+2-Regel hofft er, mindestens zwei weitere Jahre nach der Lehre bei Carhartt beschäftigt werden zu dürfen. „Die Arbeit macht mir Spaß.“ Und aus diesem Grund hilft er am Stand bei der Ausbildungsbörse mit, gleich für mehrere Berufsbilder bei dem Unternehmen zu werben.

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