BFCF wird für sein Engagement ausgezeichnet

Weil am Rhein -  Seit 2017 erinnern die drei baden-württembergischen Fußballverbände Südbaden, Baden und Württemberg mit der Stiftung des Jugendpreises Gottfried Fuchs an den mehrfachen deutschen Nationalspieler Gottfried Fuchs jüdischer Herkunft. Einreichungen sollten sich am Grundgedanken gegen Rassismus, gegen Diskriminierung und für eine offene und integrierte Gesellschaft orientieren. Zu den Preisträgern zählt nun auch der Bosporus FC Friedlingen.

Ansatz wird gelebt

„Der BFCF lebt diesen Ansatz“, sagt Vorsitzender Teberdar Yildirim. „Der Anstoß, daran teilzunehmen, kam dann von unserer damaligen Schriftführerin, Marianne Jackowski, die leider in diesem Sommer viel zu früh verstorben ist. Ihr und ihren Jungs, die auch weiterhin bei uns spielen, widmen wir auch diesen Preis.“

Die tägliche Arbeit mit allen jungen Kickern steht beim Bosporus FC Friedlingen immer Vordergrund, aber eben nicht nur dies, heißt es in einer Mitteilung. Einige Flüchtlinge spielen im Verein, ehemals Geflüchtete haben auch eine Rolle im Verein und es würden alle von allen unterstützt. Daraus ist auch der Slogan des Programms entstanden: „Wir sind eins!“

Alle packen mit an

Dies wurde auch bei der Renovierung und Einrichtung des Jugendraums deutlich. Aus allen Jugendmannschaften halfen Fußballer und Eltern mit, aber auch Spieler der ersten und zweiten Mannschaft. Vor der Corona-Zeit konnten sich dort die jungen Fußballer sieben Tage die Woche treffen, um zu kickern, zocken oder einfach nur abzuhängen.

Darüber hinaus helfen die Verantwortlichen des Vereins bei Behördengängen oder dem Ausfüllen von Anträgen, den jungen Spielern, deren Eltern und Verwandten – auch während der Corona-Zeit war dies wichtig. „Nun gilt es aber auch, die älteren Jungs beim Einstieg in den Berufsalltag zu unterstützen und dies beginnt beispielsweise bereits bei der Vermittlung von möglichen Arbeitgebern und der Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch“, erklärt der Jugendleiter Nico Schühlein. „Nicht zu vergessen dabei ist, dass wir dies auch immer bei unseren Marketingaktivitäten versuchen zu kombinieren, so dass auch die neuen Sponsoren offen für solch eine Kooperation sind. Ganz im Rahmen unserer Idee – wir sind eins“, ergänzt Stefan Walzer, Vorstand Marketing beim BFCF.

Computer für Jugendraum

Was der Verein nun mit dem Preisgeld anstellt, steht bereits fest: „Wir gehen unseren integrativen Weg, im Sinne von Gottfried Fuchs, mit allen im Verein weiter – gegen Rassismus und für mehr Toleranz. Hierfür werden wir noch etwas für den Jugendraum beschaffen – für die Zeit nach der Corona-Krise – und natürlich, um jetzt beispielsweise auch Nachhilfestunden zu geben und im Bereich der Bewerbungen zu unterstützen. Hierfür werden ein Computer sowie ein neuer Drucker angeschafft. Es gibt ja immer wieder etwas zu beschaffen“, erklärt Yildirim.

Mit dem Preis gedenken die Fußballverbände auch der jüdischen und anderen diskriminierten Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Funktionäre und Vereinsmitglieder, die nach der Machtübernahme durch die Nazis seit 1933 aus der Gesellschaft und der Fußballfamilie ausgeschlossen wurden.