Weil am Rhein „BILB hat weiter ihre Berechtigung“

Weiler Zeitung
BILB-Vorsitzender Dr. Dieter Müller Foto: Weiler Zeitung

BahnausbauÜber die IG Bohr und die politische Schiene um weitere Verbesserungen bemüht

Die Bürgerinitiative Lärmschutz Bahn (BILB) hat nach wie vor ihre Berechtigung. Das betont in einem Gespräch mit unserer Zeitung Dr. Dieter Müller, der Vorsitzende der BILB. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Seit 2008 gibt es die Bürgerinitiative, die sich im Zuge des Bahnausbaus sehr engagiert und in vorbildlicher Weise für eine Untertunnelung Haltingens eingesetzt hat. Das Ergebnis ist hinlänglich bekannt, die Bahn hat das vehement vertretene Anliegen von Stadt und BILB abgeschmettert und die kostengünstigere Variante mit hohen Lärmschutzwänden bevorzugt. Ist die Bürgerinitiative inzwischen überflüssig geworden? Das wollte unsere Zeitung vom BILB-Vorsitzenden Dieter Müller wissen.

Kann die Bürgerinitiative Lärmschutz Bahn bald aufgelöst werden?

Mit dieser Frage haben wir uns im engeren Vorstand, dem noch Wolfgang Roth-Greiner als stellvertretender Vorsitzender und Werner Sänger als Kassierer angehören, erst dieser Tage beschäftigt. Und zu welchem Schluss sind Sie gekommen" Einhellig sind wir der Meinung, dass die Zeit für eine Auflösung noch nicht gekommen ist. Über die IG Bohr als Dachorganisation sind wir dabei, wenn es um weitere Verbesserungen entlang der Bahnlinie geht, zum Beispiel um die Umrüstung der Güterwaggons, um lärmabhängige Trassenpreise oder die Abschaffung des Schienenbonus’. Auch haben wir uns eingesetzt, dass die Güterzüge durch den Katzenbergtunnel fahren. Die IG Bohr ist auf der politischen Schiene aktiv und setzt sich hier für diese Anliegen ein. Deshalb ist es wichtig, dass wir weiter dabei sind.

Aber die BILB ist doch seinerzeit angetreten, um beim Bahnausbau in Haltingen und Weil die bestmögliche Lösung herauszuholen.

Wenn die Güterzüge, die in großer Zahl über die Rheintalbahn fahren, mit leiseren Waggons unterwegs sind, kommt dies allen Anwohnern entlang der Bahnstrecke zugute. Und in absehbarer Zeit dürfen nicht umgerüstete Waggons nicht mehr durch die Schweiz fahren. Weil wir von solchen Verbesserungen auch profitieren, ist es wichtig, dass wird die IG Bohr mit ihrer politischen Erfahrung weiter unterstützen. Im Übrigen setzt sich auch unser Bundestagsabgeordneter Armin Schuster für diese Anliegen stark ein. Die BILB hat also nach wie vor ihre Berechtigung.

In Haltingen selbst gibt es im Zusammenhang mit der Großbaustelle aber nicht mehr viel zu tun. Oder?

Das ist richtig, dass wir hier nicht mehr stark gefordert sind. Denn die Verhandlungen mit der Bahn und die Koordinationsaufgaben sind bei der Stadt in sehr guten Händen. Das betrifft zum Beispiel die Heldelinger Unterführung, die Nordwestumfahrung oder den Dreizack in Weil, also den Zugang zu den Bahnsteigen. Ich habe noch zwei bis drei Anrufe pro Woche von Bürgern, die Fragen zu den Lärmschutzmaßnahmen haben und wie sie sich gegenüber der Bahn verhalten sollen. Wie steht’s denn mit den Lärmschutzmaßnahmen?

Es werden fast keine Fenster ausgetauscht, es sind nur wenige Leute, die einen Anspruch darauf haben. Denn die Berechnungen des Gutachters basieren auf der Annahme, dass es eine Lärmschutzwand gibt. Und diese soll ja entlang des Märktwegs bis im Oktober stehen. Dagegen werden Schalldämmlüfter in den Schlafräumen genehmigt.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading