Wie kann es gelingen, die riesige Herausforderung der Integration zu meistern? Boris Palmer, Deutschlands bekanntester grüner Bürgermeister, will zeigen, dass die Deutschen bei aller Hilfsbereitschaft auch offen über die Grenzen der Belastbarkeit sprechen müssen – etwa über Bildungs- und Jobchancen, über Wohnungsnot, den Umgang mit Gewalt und Abschiebung oder Fragen von Ordnung und Sicherheit. Denn nur wenn die Bürger die Probleme offen benennen, können die Menschen den Rechtspopulisten das Wasser abgraben.
Boris Palmer, geboren 1972, wuchs als Sohn des Obstbauern Helmut Palmer, der als „Remstal-Rebell“ bekannt wurde, in Gradstetten bei Stuttgart auf. Er studierte Geschichte und Mathematik in Tübingen und Sydney und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Grünen-Bundestagsfraktion. 2001 wurde er Landtagsabgeordneter, 2007 zum Oberbürgermeister von Tübingen gewählt – und 2014 für weitere acht Jahre im Amt bestätigt.