Es ergeben sich jedoch für die Weiler Verwaltung neue Fragestellungen, was das Thema angeht. Denn die Relevanz eines frei zugänglichen W-Lans stehe inzwischen zur Disposition. „Schließlich verfügen viele Menschen schon über unbegrenztes Datenvolumen, da rückt dann natürlich das Thema Digitalisierung und die Netzabdeckung in Deutschland im Allgemeinen in den Fokus.“ Denn der Zugang zum Internet erfolgt in diesem Fall eben nicht über eine kabellose Verbindung zu einem Hausanschluss, sondern über das mobile Datennetz.
Welches Netz dabei welchem Nutzer zur Verfügung steht, variiert im Weiler Stadtgebiet. Von Edge über 3G bis hin zu LTE – also von langsam bis schnell – zeigt das Telefon beim Spaziergang durch die Weiler Straßen die verschiedenen Datennetze an, die gerade zur Verfügung stehen. Abhängig ist dies aber nicht nur vom Standort, sondern auch davon, bei welchem Anbieter der Mobilfunkvertrag geschlossen wurde.
Auch Orte ohne Abdeckung sind reizvoll
Neben den technischen Facetten beschäftigt die Stadtverwaltung Weil am Rhein inzwischen auch eine ganz andere Frage: Braucht es freies W-Lan tatsächlich überall? Bei der Antwort auf diese Frage stützt sich die Verwaltung nicht auf das allgemeine, viel beschworene Innehalten und Durchatmen in der schnelllebigen, technikaffinen Zeit, sondern auf den konkreten Austausch mit Jugendlichen. Dieser hat erstaunliche Ergebnisse zutage gefördert. Bei der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zur Umgestaltung des Rheinparks sei laut Bähr als Wunsch sowohl „W-Lan“, aber eben auch „kein W-Lan“ genannt worden. Und mehr noch: „Die Mehrheit der anwesenden Kinder und Jugendlichen meinte, dass es W-Lan nicht brauche“, berichtet der Stadtsprecher. Dies werfe letztlich die Frage auf, ob es in Zukunft wieder vermehrt Räume geben sollte, die eben nicht entsprechend abgedeckt sind.