Weil am Rhein Breitband wird zum Kraftakt

Weiler Zeitung
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Internetanschlüsse: Ausbau des schnellen Internets stößt bei Friedlinger Firmen noch auf geringes Interesse

In Friedlingen hält sich das Interesse bei den Firmen an einem neuen Breitbandanschluss noch in Grenzen. Daher will die Stadt nochmals die Werbetrommel rühren. Die Anschlussquote von 40 Prozent ist die Zielmarke.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Als „locker“ und „entspannt“ beschreibt Erster Bürgermeister Christoph Huber seine Gemütslage hinsichtlich der Bemühungen, weitere Unternehmen zu gewinnen. „Das macht uns noch keine Kopfzerbrechen“, blickt er ohne Aufregung auf die bislang noch nicht sonderlich von Erfolg gekrönten Bestrebungen von Stadt und Zweckverband Breitbandversorgung, schnelles Internet in Friedlingen zu verbreiten. Nachdem der nebenberufliche Geschäftsführer der WWT, Peter Blubacher, beim Wirtschaftstreffen darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die 40-Prozent-Quote in Friedlingen bisher nicht erreicht werden konnte (wir berichteten), habe es schon Rückmeldungen von Firmen gegeben. Demnach kam nicht überall die Werbung für den angebotenen Breitbandanschluss an oder sei womöglich in der Werbeflut untergegangen. „Es gibt Informationsdefizite“, glaubt der Erste Bürgermeister.

Dem will Huber gemeinsam mit Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands, Rechnung tragen, für den ebenfalls feststeht: „Das schnelle Internet ist mittlerweile für Unternehmen existenziell.“ Stadt und Zweckverband wollen noch eine Werbestrategie erarbeiten. Zuvor müsse aber analysiert werden, in welchen Straßen in Friedlingen das schnelle Internet angeboten wird.

Den Optimismus schöpft die Stadt aus den bisher gemachten Erfahrungen mit dem Breitband-Ausbau an anderer Stelle. Sowohl im Gewerbepark als auch im Entenschwumm seien mögliche Nutzer auf die Stadt und den Zweckverband zugekommen, als die Arbeiter dabei waren, die Kabel zu verlegen. So hinkt die mit den Tiefbauarbeiten für die Erschließung beauftragte Firma Dreher + Dreher aus Wittlingen aktuell im Rebgarten auch hinter dem Zeitplan her, da mehr Interessierte zu bedienen sind als zuvor gedacht.

Mit der Mindest-Anschlussquote von 40 Prozent wurde im Gewerbepark und in Haltingen noch nicht gearbeitet. Seit Einführung des neuen kommunalen Haushaltsrechts, kurz NKHR genannt, muss aber eine „Drohverlustrückstellung“ erfolgen, da die Stadt bei wenigen Anschlüssen dann viel Geld an den Zweckverband zahlen müsste. Letztlich bedeutet dies nichts anderes, als dass sich das Projekt Breitbandversorgung auch betriebswirtschaftlich rechnen soll.

Als feste Größe sieht der Erste Bürgermeister die 40 Prozent jedoch nicht an. Sollte diese in Friedlingen nicht erreicht werden, müsse insgesamt die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens im Auge behalten werden. Soll heißen: Friedlingen könnte dann nicht singulär betrachtet werden, sondern gemeinsam mit dem Breitbandausbau von Märkt bis zur Grenze nach Basel am Rhein entlang. Gibt es im Rebgarten und Lustgarten eine Anschlussquote von 50 Prozent, könnte diese das Defizit in Friedlingen ausgleichen. „Das Ziel ist, die Breitbandversorgung machbar zu machen“, blickt Huber auch auf die aktuelle 50-Prozentförderung. Diese will sich die Stadt möglichst sichern, denn nach dem Ausbaustart steige voraussichtlich auch das Interesse auf Seiten der Unternehmen. „Mit jedem Laufmeter Bagger wird das Interesse größer.“

Das schon ausgegebenen Ziel, bis Ende dieses Jahres mit dem Breitbandausbau in Weil fertig zu sein, bleibt laut dem Ersten Bürgermeister bestehen. „Bis dahin wollen wir durch sein.“ Schließlich stünden in der Grenzstadt auch einige weitere Großprojekte noch an.

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