Mit den zahlreichen Krankenwagen wurde der Transport der Wohnanlage übernommen. Am Tag darauf folgte die Palliativstation, deren Menschen ins Krankenhaus gebracht wurden. Um den richtigen Weg durch das vom Unwetter zerstörte Gebiet zu finden, fuhr die Polizei voraus. „Man schaut sich genau die Umgebung an, ob etwas unterspült oder einsturzgefährdet ist.“
Wichtige Unterstützung
Kein Wasser, keinen Strom und auch kein Gas gab es zu diesem Zeitpunkt in Ahrweiler. Die Kommunikation unter den Helfern war zumindest über Digital- und Analogfunk möglich, schildert Marco Liebig. Das Internet funktionierte hingegen nicht, mit etwas Glück konnte man heraustelefonieren.
Am Samstag konnten die beiden Weiler Helfer mit dem DRK-Krankentransportwagen aber die Rückreise antreten, da nach einer intensiven und von wenig Schlaf geprägten Zeit die nächsten Helfer anrückten, um mit neuer Kraft Unterstützung zu bieten. „Wenn wir nicht gewesen wären, hätten die extreme Probleme gehabt“, hat Marco Liebig Rückmeldungen der Retter vor Ort erhalten, die parallel auch noch den Regelrettungsdienst zu stemmen hatten.
Mit wenigen Tagen Abstand ist am Dienstagmittag ein Teil der Erlebnisse nun verarbeitet, wie im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich wird. Doch was bleibt, sind auch positive Erfahrungen. „Bei solchen Katastrophen sieht man erst einmal den Zusammenhalt in der Republik. Alle wollen helfen, das ist genial“, freut sich der Rettungssanitäter. Sogar der Chef seiner Frau, die in einer Metzgerei arbeitet, habe direkt angeboten, eine dreistellige Anzahl an Wienerle spontan zu spenden.
Für Katastrophenfall
Dass der Weiler Krankentransportwagen zum Einsatz kommt, ist mit der Anschaffung durch das Land eingeplant, so DRK-Bereitschaftsleiter Stefan Ohm. Hätten nicht die Weiler Rettungskräfte direkt Zeit gefunden, wäre der Wagen anderweitig besetzt ins Katastrophengebiet gefahren worden, da es sich um ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes handelt.
Während der neunjährigen Zeit wurde der Krankentransportwagen erstmals in einem weiter entfernten Gebiet benötigt, erklärt Ohm. Ansonsten kommt er regelmäßig beispielsweise bei Brandfällen in Weil und der Umgebung zum Einsatz. In diesem Fall weiß er auch um die Wirkung auf das Brüderpaar: „Für unsere beiden Helfer ist es jetzt auch eine große Erfahrung gewesen.“