Weil am Rhein Damit die Nahwärme stärker strömt

Weiler Zeitung
Im Quartier Leopoldshöhe sollen möglichst viele Eigentümer auf die Nahwärme umrüsten. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Klimaschutz: Endura kommunal mit Energiequartierskonzept beauftragt / Eigentümer beraten

Das große Thema Klimaschutz soll im Kleinen in Weil am Rhein mit der verstärkten Nutzung der Nahwärme zum Positiven hin gestaltet werden. Konkret geht es um ein Sanierungsmanagement für das Quartierskonzept Leopoldshöhe. Damit hat der Finanzausschuss die in Weil am Rhein schon bekannte Firma endura kommunal jetzt beauftragt.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Als „Beitrag zum tatsächlichen Klimaschutz“ bezeichnete Oberbürgermeister Wolfgang Dietz das Vorgehen vor Ort. Denn an verschiedenen Stellen werde dieser voran getrieben – wozu auch das vom Nahwärme- zum mittlerweile avancierten Fernwärmenetz zählt, inklusive der an der Römerstraße errichteten Heizzentrale. Da dies in die Zuständigkeit der Stadtwerke Weil am Rhein fällt, kümmert sich Bürgermeister Rudolf Koger, zugleich Kaufmännischer Werksleiter der Stadtwerke, darum.

Fördermittel notwendig

Ausgangspunkt sei das Quartierskonzept Leopoldshöhe gewesen, was das Fachunternehmen schon mit Leben gefüllt hat. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit endura kommunal gemacht.“ Im Gegensatz zu diesem Konzept laufe die Beauftragung des jetzigen Sanierungsmanagements über die Stadtwerke. Ein monetärer Vorteil: Diese sind vorsteuerabzugsberechtigt. Die Kosten belaufen sich für die drei Jahre auf maximal gut 230 000 Euro. Es wird ein KfW-Förderzuschuss in Höhe von maximal 150 000 Euro erwartet, wobei die Beauftragung des Unternehmens nur erfolgt, wenn der Zuschuss tatsächlich gezahlt wird. Heißt: Zuerst soll endura kommunal die Fördermittel beantragen und bei einer Zusage geht es weiter. „Es wäre eine gute Unterstützung bei der Gewinnung von Kunden und so bietet man Kunden eine neutrale Information“ – also nicht nur zum Nahwärmeanschluss. Die Eigentümer sollen sehen, welche Entscheidung sinnvoll ist. Denn das Unternehmen ist nicht nur beim Thema Nahwärme landkreisweit unterwegs, sondern berät auch bei energetischen Fragen.

Politik ist dafür

Es handele sich um ein Energiequartierskonzept und nicht um ein komplettes Sanierungskonzept, hob Jürgen Valley (SPD) hervor. Und dieses kam bei Nicole Sütterlin (Grüne) gut an. „Es ist sehr erfreulich.“ Dass sich die Stadt noch vor einem Jahr bei der 365-Dächer-Initiative „recht reserviert“ gehalten habe, als es um den Ausbau der Solarkraftnutzung auf kommunaler Ebene ging, doch nun hier nun etwas fürs Klima getan werden soll, hob sie hervor. „Schön, dass die Stadt nun dabei ist.“ Auf Nachfrage könne das Thema Solarenergie auch mit den Bürgern angegangen werden, ergänzte Koger.

Schrittweise will die Stadt bei der weiteren Nutzung der Wärmeenergie voran gehen, erklärte der Bürgermeister. Mit endura kommunal werde zudem ein Unternehmen beauftragt, das nun auch vom Landkreis für die gerade gestartete interkommunale Wärmeplanung angeheuert wurde. Dabei geht es auch um die Bedarfslagenermittlung. Zugleich erhofft sich Koger damit weitere Erkenntnisse für Weil. Der nächste Schritt ist der Ausbau des Wärmenetzes in Friedlingen, wo es im nächsten Jahr weitergehen soll.

„Nahwärme ist in Weil eine Erfolgsgeschichte“, erklärte Andreas Rühle. Der UFW-Stadtrat setzt darauf, dass nun die Erstkommunikation mit dem Endverbraucher erfolgen wird, womit Nahwärmenutzer gewonnen werden können. Der Ansatz ist laut Koger, den Eigentümern hierzu Berechnungen an die Hand zu geben. „Energieberatung ist nicht das Thema, sondern Darstellungen von verschiedenen Heizmöglichkeiten zu geben und eine Entscheidungsgrundlage.“

Hobby- statt Heizkeller

Klar ist laut Oberbürgermeister Dietz, dass man größere Abnehmer benötige. In Märkt und Ötlingen sei dies auch aufgrund der Topographie schwierig. Eigentümer würden beim Anschluss ans Nahwärmenetz außerdem Platz gewinnen, sodass aus dem Heiz- ein Hobbykeller werden könnte. Da viele Heimwerker-Geräte derzeit noch in der Garage genutzt würden, könne dort dann wiederum das Auto von der Straße geholt werden, dachte OB Dietz schon weiter. Und: Wenn die Nahwärme nicht strömt, dürfe beim Rathaus durchgeklingelt werden, um sich zu beschweren. „Das sind einige Vorteile jenseits des Klimaschutzes.“

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