Das müsse für jeden Inhaber einer Metzgerei Ansporn sein. „Wir wollen den Kunden gutes Fleisch verkaufen, denn wenn wir Anlass zu Unzufriedenheit geben, kommt der Kunde am nächsten Tag zu mir und sagt: Du hast mir etwas Schlechtes angedreht“, macht Lederer deutlich.
Dies sei auch der Unterschied zwischen Industrie und Handwerk. In der Industrie, zu der Lederer die Großlieferanten wie Tönnies zählt, gebe es keinen Ansprechpartner, und die Herkunft des Fleisches lasse sich nicht zurückverfolgen. Im Handwerk hingegen könne der Verbraucher Herkunft und Verarbeitung des Fleisches minutiös überprüfen.
Südbaden gut aufgestellt
In Südbaden ist laut Lederer „die Welt fast noch in Ordnung“. Großlieferanten gebe es im Landkreis Lörrach nicht. „Es gibt große Metzgereien, ja – aber die sind natürlich gewachsen und beliefern nicht eine Vielzahl von Supermärkten.“ 99 Prozent der Metzgereien im Landkreis seien Familienbetriebe, die zum Teil bereits über Generationen hinweg betrieben würden. Auch das Ansehen der Fleischer sei in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen. „Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass ein Metzger gut kochen kann“, sagt Lederer mit Blick auf Berufe wie Fleisch-Sommelier, die bei jungen Kräften wieder beliebt sind.