Weil am Rhein Das Wirken von Christoph Huber gewürdigt

Weiler Zeitung
Ab Ende dieses Monats beginnt der Urlaub von Christoph Huber, danach geht es Ende Mai in Rente. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Dank: Gemeinderat entlässt Ersten Bürgermeister zu Anfang Juni in Ruhestand / Letzte Ratssitzung

Der Erste Bürgermeister Christoph Huber ist vom Gemeinderat wunschgemäß zum 1. Juni in den Ruhestand entlassen worden. Es handelte sich am Dienstagabend zugleich um dessen letzte Ratssitzung in seiner bisherigen Funktion, da Huber am 30. März seinen verbleibenden Urlaub antritt. Weil der scheidende Erste Bürgermeister keine Abschiedsfeier wünscht, wurden seine Verdienste schon jetzt von OB Wolfgang Dietz und den Fraktionen gewürdigt.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Die „imposante Art des Arbeitseifers“ hob OB Dietz ebenso hervor wie dessen „außerordentliches Gedächtnis für Daten, Zahlen und Fakten“. „Er zeigt die volle Hingabe zu seinem Beruf.“ So grabe der Erste Bürgermeister tief und gebe sich nicht mit oberflächlichen Erklärungen ab. Für am Freitagnachmittag noch vertrackte Planungsaufgaben präsentiere Huber immer mal wieder am Montagmorgen dann eine praktikable Lösung.

OB erinnert an Wirken

Im Laufe seines Wirkens für die Stadt Weil am Rhein, das am 18. November 1985 begann, hat Huber viele Projekte maßgeblich voran getrieben – nach der Wahl am 21. Dezember 1999 als Ortsvorsteher von Haltingen, ab dem Jahr 2006 als Hauptamtsleiter im Rathaus und ab Oktober 2012 als Beigeordneter sowie ab 2016 dann als Erster Bürgermeister. „Ich war froh, ihn gewinnen zu können“, erinnerte der OB an die Berufung zum Hauptamtsleiter. Mittlerweile kann Huber auf 35 Jahre Verwaltungstätigkeit blicken.

Zwar hatte der Erste Bürgermeister schon vor langer Zeit in seiner Personalakte vermerken lassen, dass er sich keine Abschiedsfeier wünscht, doch ohne öffentliche Worte des Dankes und der Anerkennung in den Ruhestand gehen lassen wollte der OB ihn nicht. „Ich bringe es nicht übers Herz, seinem Wunsch zu entsprechen.“

Seinen Dank sprach Dietz auch aus für neun Jahre Aufsichtsratsvorsitz bei der städtischen Wohnbau, fast neun Jahre nebenamtliche Geschäftsführung der Laguna GmbH und auch als stellvertretender Verbandsvorsitzender des Gewerbeparks Weil am Rhein-Binzen, womit der OB die Bandbreite des Wirkens aufzeigte.

Lob von den Fraktionen

Weil Huber als Erster Bürgermeister nur noch an einer Bau- und Umweltausschuss sowie einer Finanzausschusssitzung, aber an keiner Gemeinderatsitzung mehr aktiv an der Verwaltungsspitze mitwirkt, zollten auch schon jetzt die Fraktionsspitzenvertreter in der Gemeinderatssitzung dem künftigen Pensionär ihre Anerkennung und dankten in teils persönlichen Worten. „Es ist viel gelaufen in der Zeit“, lobte UFW-Chef Eugen Katzenstein. Bei Meinungsverschiedenheiten sei es immer an den Fakten entlang gegangen. „Du hast etwas gerissen, es ist etwas gegangen“, blickte Katzenstein auf die Zeit als Ortsvorsteher und auch als Rathaus-Führungskraft.

Über die Jahre hat auch Thomas Bayer (Grüne) mit Huber viel erlebt – und alle möglichen Dinge seien wahrgemacht worden. „Ich habe eine Träne im Knopfloch“, bedauerte Bayer die Entscheidung, dass sich der Erste Bürgermeister in den Ruhestand verabschieden will.

Den direkten Draht ins EBM-Büro hob Johannes Foege (SPD) positiv hervor. „Keine Anfrage blieb unbeantwortet.“ Die Ansprechbarkeit der Verwaltungsspitze sei ein wichtiges Gut. Huber lobte er für dessen Hilfsbereitschaft sowie für dessen „riesengroßen Schatz an Fach- und Ortswissen“. Es habe eine „ganz besondere Zusammenarbeit“ bestanden.

In die würdigenden Wortbeiträge reihte sich auch CDU-Fraktionschef Claus Weibezahl ein. Er hatte seinerzeit als Weiler Revierleiter erstmals Kontakt zu Huber, als es noch um ein bestehendes Mofa-Problem ging. Und es sei über die Jahre hinweg weiter spannend geblieben. Für Wolfgang Roth-Greiner (FDP) ist es schwer vorstellbar, dass Huber künftig nicht mehr als Erster Bürgermeister fungiert. „Nach meiner Meinung sind Sie zu jung, um pensioniert zu werden.“

Huber ist gespannt

Christoph Huber selbst ist aber auch schon gespannt, wer zu seinem Nachfolger gewählt wird. Daher werde er bei der nächsten Ratssitzung, obwohl eigentlich schon im Urlaub, auch im Sitzungssaal dabei sein. Sollte der Nachfolger Infos benötigen, sei er weiter ansprechbar. Wie mehrfach berichtet, hatte Huber eigentlich schon früher in den Ruhestand gehen wollen. Ende 2019 hatte er zwar angekündigt, sich nicht für eine weitere Amtsperiode zur Wahl zu stellen, doch da kein geeigneter Nachfolger gefunden werden konnte, sprang er noch einmal für rund ein Jahr ein.

Nachfolger-Kandidaten

Mittlerweile sieht es bei der Nachfrage-Regelung deutlich besser aus, da die Suche auch mit Unterstützung eines Headhunters forciert wurde. Nach Informationen unserer Zeitung haben sich vor gut einer Woche schon drei Bewerber auch der Gemeindepolitik vorgestellt. Die Wahl des neuen Beigeordneten soll in der nächsten Gemeinderatssitzung erfolgen. Ob es sich dann auch um den Ersten Bürgermeister handeln wird, steht noch nicht fest, da sich die Stadt für ein zweistufiges Verfahren entschieden hat. Entweder der Huber-Nachfolger oder Bürgermeister Rudolf Koger könnten damit Erster Bürgermeister werden.

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