Weil Huber als Erster Bürgermeister nur noch an einer Bau- und Umweltausschuss sowie einer Finanzausschusssitzung, aber an keiner Gemeinderatsitzung mehr aktiv an der Verwaltungsspitze mitwirkt, zollten auch schon jetzt die Fraktionsspitzenvertreter in der Gemeinderatssitzung dem künftigen Pensionär ihre Anerkennung und dankten in teils persönlichen Worten. „Es ist viel gelaufen in der Zeit“, lobte UFW-Chef Eugen Katzenstein. Bei Meinungsverschiedenheiten sei es immer an den Fakten entlang gegangen. „Du hast etwas gerissen, es ist etwas gegangen“, blickte Katzenstein auf die Zeit als Ortsvorsteher und auch als Rathaus-Führungskraft.
Über die Jahre hat auch Thomas Bayer (Grüne) mit Huber viel erlebt – und alle möglichen Dinge seien wahrgemacht worden. „Ich habe eine Träne im Knopfloch“, bedauerte Bayer die Entscheidung, dass sich der Erste Bürgermeister in den Ruhestand verabschieden will.
Den direkten Draht ins EBM-Büro hob Johannes Foege (SPD) positiv hervor. „Keine Anfrage blieb unbeantwortet.“ Die Ansprechbarkeit der Verwaltungsspitze sei ein wichtiges Gut. Huber lobte er für dessen Hilfsbereitschaft sowie für dessen „riesengroßen Schatz an Fach- und Ortswissen“. Es habe eine „ganz besondere Zusammenarbeit“ bestanden.
In die würdigenden Wortbeiträge reihte sich auch CDU-Fraktionschef Claus Weibezahl ein. Er hatte seinerzeit als Weiler Revierleiter erstmals Kontakt zu Huber, als es noch um ein bestehendes Mofa-Problem ging. Und es sei über die Jahre hinweg weiter spannend geblieben. Für Wolfgang Roth-Greiner (FDP) ist es schwer vorstellbar, dass Huber künftig nicht mehr als Erster Bürgermeister fungiert. „Nach meiner Meinung sind Sie zu jung, um pensioniert zu werden.“
Huber ist gespannt
Christoph Huber selbst ist aber auch schon gespannt, wer zu seinem Nachfolger gewählt wird. Daher werde er bei der nächsten Ratssitzung, obwohl eigentlich schon im Urlaub, auch im Sitzungssaal dabei sein. Sollte der Nachfolger Infos benötigen, sei er weiter ansprechbar. Wie mehrfach berichtet, hatte Huber eigentlich schon früher in den Ruhestand gehen wollen. Ende 2019 hatte er zwar angekündigt, sich nicht für eine weitere Amtsperiode zur Wahl zu stellen, doch da kein geeigneter Nachfolger gefunden werden konnte, sprang er noch einmal für rund ein Jahr ein.
Nachfolger-Kandidaten
Mittlerweile sieht es bei der Nachfrage-Regelung deutlich besser aus, da die Suche auch mit Unterstützung eines Headhunters forciert wurde. Nach Informationen unserer Zeitung haben sich vor gut einer Woche schon drei Bewerber auch der Gemeindepolitik vorgestellt. Die Wahl des neuen Beigeordneten soll in der nächsten Gemeinderatssitzung erfolgen. Ob es sich dann auch um den Ersten Bürgermeister handeln wird, steht noch nicht fest, da sich die Stadt für ein zweistufiges Verfahren entschieden hat. Entweder der Huber-Nachfolger oder Bürgermeister Rudolf Koger könnten damit Erster Bürgermeister werden.